Kaufberatung zum Bast-Test bzw. -Vergleich: Finden Sie mit unserer Hilfe Ihren persönlichen Bast-Testsieger!

Zusammengefasst im Überblick:
  • Bast ist einer der ältesten Naturwerkstoffe der Welt.
  • Seine besondere Flexibilität prädestiniert ihn für eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten.
  • Beim Kauf ist unbedingt zwischen Naturbast und künstlichem Viskosebast zu unterscheiden.

bast-test

Das Handwerks- und Bastelmaterial Bast gilt als hochwertiges Naturerzeugnis, mit dem sich weitaus mehr anstellen lässt, als es zunächst den Anschein hat. Neben Deko und Tragebehältern eignet sich Bast auch zum Basteln anderer Gebrauchsgegenstände und sogar für Möbel oder Textilien.

Wer Bastelideen und Alltagsgegenstände aus Naturbast selbst herstellen möchte, sollte vorab aber einen ausführlichen Bast-Vergleich durchführen. So mancher Bast-Test verweist hier nämlich auf unterschiedliche Produktkategorien, die sich neben der Materialstärke auch nach der Farbe, Verarbeitungstechnik und Naturbelassenheit von Bast richten. Unsere Kaufberatung aus 2023 verrät Ihnen mehr dazu.

1. Wie wird Bast gewonnen?

Bast und Basteln schrieben gemeinsam Geschichte:

Der Begriff “Basteln” leitet sich unweigerlich von dem althochdeutschen Wort “besten” für “binden” bzw. “Bast binden” ab. Bast zum Basteln zu verwenden, stellt folglich eine der ältesten Basteltechniken überhaupt dar. Und selbst Bast zum Häkeln, Stricken oder Weben ist deutlich gängiger als es zunächst den Anschein hat. Denn aus Bast wird traditionell Bastfaser wie Leinen hergestellt.

Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die Gewinnung von Bast bereits in der Steinzeit bekannt war. Wichtigste Bezugsquelle stellte damals der Lein, auch bekannt als Flachs. Der Bast wurde hier aus den Pflanzenstängeln des Leins gewonnen, genauer gesagt aus dessen Cellulosefibrillen.

Cellulose gilt als äußerst widerstandsfähiger Pflanzenstoff aus der Gruppe der Kohlenhydrate, den nicht einmal die aggressiven Verdauungssäfte des menschlichen Körpers aufbrechen können. Besagte Robustheit macht Cellulose zu einem reißfesten und beständigen Werkstoff, der neben Bast auch für die Herstellung von Papier, Pappe und pflanzlichen Textilien relevant ist.

Heute verwendet man neben Flachs vor allem großwüchsige krautige Pflanzen mit dicken Stängeln sowie verschiedene Baum- und Palmenarten zur Gewinnung der Cellulosefibrillen. Der Vorteil hieran ist, dass die Bastbündel insgesamt länger und dicker sind als bei niedrigwüchsigen Staudenpflanzen wie Leinen. Wichtige “Bastpflanzen” sind diesbezüglich:

  • Fasernessel
  • Hanf
  • Hanfpalme
  • Jute
  • Kenaf
  • Korbweide
  • Ramie
  • Raphiapalme

1.1. Unterschied zwischen Naturbast und Edelbast

edelbast

Möchten Sie mit Bast basteln, sollten Sie darauf achten, ob das Produkt aus Natur- oder Chemiefasern besteht.

Im Bast-Test findet man häufig unterschiedliche Bezeichnungen für Produkttypen der Kategorie Bast. Für Verwirrung sorgt hier insbesondere der Begriff “Edelbast”.

Nun könnte man denken, dass es sich hierbei um eine besonders hochwertige Naturfaser handelt. Weit gefehlt, denn Edelbast ist im Grunde lediglich eine Alternativbezeichnung für Viskosebast.

Besagter Viskosebast ist ein spezieller Typ der Chemiefaser und wird ähnlich wie Papier durch künstliche Aufspaltung von Cellulose aus Pflanzenabfällen gewonnen. Hierzu ist der Einsatz chemischer Aufschlussmittel notwendig, weshalb Edelbast mit Blick auf Nachhaltigkeit nicht besonders umweltfreundlich ist. Allerdings lässt sich der chemische Bast leicht bunt einfärben, weshalb man ihn häufig in allerlei Farben im Bastelgeschäft vorfindet.

Ein echtes Naturprodukt und somit bester Bast ist hingegen Naturbast. Wie bereits erläutert, wird er direkt und meist auch noch per Hand aus Pflanzen gewonnen. Damit tut man nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern stärkt auch die Wirtschaft der Herkunftsländer, zu denen nicht selten palmenreiche Entwicklungs- und Schwellenländer gehören. Nachstehend noch einmal die wichtigsten Unterschiede zwischen Edel- und Naturbast im Überblick:

Art Eigenschaften
Naturbast
  • Naturprodukt
  • wasserfest
  • gerne als Bastelstroh oder zur Herstellung von Naturprodukten in Gebrauch
  • meist in Naturfarben erhältlich, da Naturbast künstliche Farbe nur schwer annimmt
Edelbast
  • Chemiefaser
  • nicht wasserfest
  • Bast ist als Papierband oder Geschenkband sehr beliebt
  • häufig ist der Bast bunt und somit leicht vom Naturbast zu unterscheiden

1.2. Raffia-Bast als beliebtester Naturbast

Insbesondere der Raphiapalme kommt mit Blick auf die moderne Naturbast-Herstellung eine besondere Bedeutung zu. Zahlreiche Angebote aus Bast-Tests sind als sogenannter Raffia-Bast gekennzeichnet, was auf die Raphiapalme als Bezugsquelle hinweist. Es handelt sich also um einen Naturbast, der zudem häufig als bester Bast überhaupt bekannt ist.

Doch Vorsicht: Im Handel findet man häufig auch Raffia Imitate aus Papier oder Viskose. Hier gilt es, genau hinzusehen und in Sachen Material zwischen echtem Bast der Raphiapalme und Kunst-Raffia zu unterscheiden. Im Zweifelsfall sollten Sie sich an den Hersteller wenden, bevor Sie den Bast günstig kaufen und dann enttäuscht sind.

Echter Raffia-Bast lässt sich also nicht immer nur am Namen erkennen. Zuverlässiger sind diesbezüglich Produktbeschreibungen, in denen explizit Raphia bzw. die Raphiapalme als Bezugsquelle genannt wird. Vertrauenswürdige Anbieter von echtem Raffia-Bast sind unter anderem Heyda, Kinglake und Tazemat. Marken wie Clairefontaine oder Folia bieten dagegen zwar ebenfalls vereinzelt Raffia Naturbast an, haben aber auch synthetischen Edelbast im Sortiment.

raffia bast

Bast wird aufgrund seines natürlichen Aussehens gerne zum Binden von Blumen verwendet.

2. Was kann man aus Bast herstellen?

Das eine Einsatzgebiet von Bast gibt es eigentlich nicht. Der natürliche Rohstoff wurde im Laufe der Geschichte auf sehr unterschiedliche Art und Weise als Bastel- und Werkstoff eingesetzt, wobei sich aber grob drei Kernbereiche nennen lassen:

Verwendungsbereich Bast-Erzeugnisse
Handarbeit Bast-Korb, Bast-Taschen, Übertopf aus Bast für Zimmerpflanzen, Platzset aus Bast, Tischdeko aus Bast, Fensterdeko aus Bast, Bast-Armbänder, Bast-Girlande, floristische Bast-Deko
Möbelbau Bast-Stuhl, Regale und Schränke aus Bast, Bast-Lampe, Bast-Rollo
Textilherstellung Bast-Teppich, Strandmatte aus Bast, Sonnenschirm aus Bast, Bastrock, Gürtel aus Bast, Bast-Hüte

2.1. Bast und Bastfaser

Bast gibt es in den unterschiedlichsten Verarbeitungsformen. Im Handel findet man häufig naturbelassenen Bast auf der Rolle, in Bündeln oder im Zopf. Die Länge der Bast-Stränge kann mehrere Meter, ihr Gewicht bis zu 1 kg betragen.

Am natürlichsten ist Bast, wenn er in flachen Bändern angeboten wird. Gerade bei Bandware kann es aber zu Verwechslungen mit Edelbast kommen. Gerne wird dieser aus Viskose gefertigte Bast als Papierband angeboten. Dieses erscheint jedoch meist wesentlich glatter als der leicht geriffelte Naturbast.

Zu unterscheiden ist Bast des Weiteren von Bastfaser. Hier wurde der unbehandelte Bast in zusätzlichen Verarbeitungsschritten weiter aufbereitet. Als Bastfasern gelten diesbezüglich sowohl ausgedünnte Bastfaserbündel als auch zu Leinen bzw. Flachsfaser, Hanffaser oder Jutefaser verarbeiteten Textilfasern. Bast auf der Rolle ist demzufolge auch als Garn erhältlich.

2.2. Bast zum Häkeln, Stricken und Weben

Zu Textilgarn weiterverarbeitete Bastfaser eignet sich mitunter auch für Häkel-, Strick-, Webe- oder Knüpfarbeiten. Abermals ist hier unbedingt zwischen echtem Naturbast-Garn und Viskosegarn zu unterscheiden, wenn man Naturtextilien herstellen möchte. Denn gerade der Begriff Raffia wird in diesem Zusammenhang von so mancher Marke fälschlich für Viskosegarn verwendet.

Tipp: Ein verlässliches Indiz für Naturgarn aus Bast sind Produktbezeichnungen, in denen das Wort “Bast” gar nicht mehr auftaucht. Denn echte Bastfasern wie Jute, Leinen oder Hanffaser werden im Handel meist auch als solche angeboten.

bast zum basteln

Mit Bast können Sie zahlreiche Gegenstände basteln oder aufwerten.

2.3. Die Vor- und Nachteile von Bastgewebe

Die Eignung von Bast als Bastel- und Baumaterial hängt vom jeweiligen Verarbeitungsgrad ab. Dementsprechend gibt es je nach Produkt verschiedene Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden noch einmal für Sie aufgelistet haben:

    Vorteile
  • robustes und flexibles Material
  • lässt sich leicht biegen und binden
  • sowohl weiche als auch solide Strukturen können hergestellt werden
  • mit Bastfasern wie Jute, Leinen oder Hanffaser lassen sich Naturtextilien anfertigen
    Nachteile
  • Edelbast ist nicht natürlich und wird chemisch hergestellt
  • Naturbast ist etwas steifer und unbehandelt nicht für feine Textilien geeignet

3. Bast kaufen: Welche Kaufkriterien sind wichtig?

naturbast

Bunter Bast ist ideal als Geschenkband.

Laut Stiftung Warentest gibt es bislang noch keinen Bast-Testsieger (Stand: Januar 2023). Andere Bast-Tests geben aber bereits wichtige Bewertungskriterien für Bast-Qualität vor:

  • Natürlichkeit: Allen voran gehört die Naturbelassenheit der Materialien immer wieder zu den wichtigsten Kriterien in Bast-Tests. Naturbast fällt im Vergleich zu Viskosebast durch eine natürlich raue Oberfläche auf, die mitunter auch leicht ausgefranst sein kann. Zudem ist natürlicher Bast auch etwas steifer als der sehr weiche und unnatürlich glänzende Viskose- bzw. Edelbast.
  • Eignung zum Basteln: Ein nicht ganz so klar zu bewertendes Kriterium ist die Eignung verschiedener Bast-Angebote zum Basteln. Manche benötigen eher robusten und festen Bast, etwa für die Verwendung als Bastelstroh oder naturbelassene Geschenkbänder. Hier ist Naturbast gewiss die bessere Wahl. Wer aber weiches Bastelmaterial sucht, für den ist entweder weiche Bastfaser oder Edelbast empfehlenswerter.
  • Wasserfestigkeit: Geht es um Wasserundurchlässigkeit, hat Naturbast ganz klar die Nase vorn. Denn nur er ist wasserdicht und färbt beim Kontakt mit Wasser nicht ab. Das ist insbesondere bei der Anfertigung von Körben, Taschen und farbechten Oberflächen wichtig. Edelbast ist darum für wasserfeste und wasserundurchlässige Erzeugnisse nicht zu empfehlen.

4. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Bast-Vergleich

Die Wahl des richtigen Basts fällt Ihnen noch immer schwer? Dann helfen Ihnen vielleicht die Antworten zu den wichtigsten Kundenfragen:

4.1. Woraus wird Bast hergestellt?

Bast wird aus dem Untergewebe von Pflanzenstängeln bzw. von Baum- und Palmenrinden hergestellt. Die Gewebestruktur besteht aus Cellulosefibrellen, welche das Zellleitsystem der Pflanzen für Wasser und Nährstoffe stellen.

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4.2. Was ist der Unterschied zwischen Naturbast und Edelbast?

Naturbast wird direkt aus Pflanzengewebe gewonnen. Edelbast oder Viskosebast ist hingegen eine Chemiefaser, die sich nur unter Verwendung chemischer Aufschlussmittel aus Pflanzenfasern gewinnen lässt.

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4.3. Welche Vorteile hat Naturbast?

Im Gegensatz zu Edelbast ist Naturbast wasserfest und wasserundurchlässig. Außerdem ist er die deutlich umweltfreundlichere Variante und optisch ansprechender, wenn es um den natürlichen Look von Basterzeugnissen geht.

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4.4. Welcher ist der beste Bast?

Der beliebteste Bast ist heutzutage Raffia bzw. Raphia Bast. Er wird aus der Raphiapalme gewonnen, wobei im Handel auch viele Raffia-Imitate kursieren. Beim Kauf sollten Sie deshalb die Produktbeschreibung genau unter die Lupe nehmen.

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4.5. Kann man Bast zum Häkeln, Stricken oder Flechten verwenden?

Ja. Während zum Korbflecheten aber der naturbelassene Bast genutzt wird, eignen sich fürs Häkeln und Stricken eher Bastfasern wie Jute, Leinen oder Hanffaser.

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