Wollen Sie ein Laufrad kaufen, müssen Sie sich nicht nur für einen Laufrad-Typ entscheiden, sondern auch für ein bestimmtes Modell. Bei der Entscheidung spielen verschiedene Kaufkriterien eine Rolle. Wir haben für Sie verschiedene Kinderlaufrad-Tests angesehen und dabei die wichtigsten Kriterien für Sie herausgearbeitet.
5.1. Kleine Kinder, kleines Laufrad – größere Kinder, größeres Laufrad

Viele Hersteller machen Altersangaben in Bezug auf Laufradgrößen.
Ein wichtiger Punkt bei der Auswahl des Laufrades ist die Größe – Kind und Laufrad müssen diesbezüglich zusammenpassen. Die größten Laufräder haben 14 Zoll. Viele Laufräder haben 12 Zoll. Es gibt aber auch ganz kleine Laufräder mit 8 Zoll und eine Zwischengröße mit 10 Zoll. Das ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Ein Puky Laufrad mit 10 Zoll gibt es zum Beispiel nicht. Das Kettler Speedy Laufrad ist mit 10 Zoll verfügbar.
Welche Laufradgröße ist die richtige? Eine erste Orientierung bietet die jeweilige Altersempfehlung des Herstellers. Wichtig ist, dass das Kind die Füße voll abrollen kann, wenn es auf dem Laufrad sitzt, und die Beine nicht komplett durchgestreckt sind.
In diesem Zusammenhang stellt sich Ihnen womöglich noch folgende Frage. Ab wann sind Laufräder sinnvoll? Als Faustregel gilt, dass Laufräder ab 2 Jahren zum Einsatz kommen können. Es gibt aber auch Modelle die bereits ab einem Jahr geeignet sind. Wichtig ist allerdings, dass das Kind bereits sicher laufen kann.
5.2. Verstellbarer Sattel zur Größenanpassung
Sehr sinnvoll ist es, wenn das Laufrad über einen verstellbaren Sattel verfügt und damit optimal an die Beinlänge Ihres Kindes angepasst werden kann. Auf diese Weise kann das Laufrad mitwachsen.
Welche Laufräder aus unserem Laufrad-Vergleich 2023 höhenverstellbar sind, sehen Sie in der obigen Vergleichstabelle. Dort ist auch der jeweilige Spielraum, den die Laufräder mit einem verstellbaren Sattel in der Höhe haben, angegeben.
5.3. Ein niedriger Rahmendurchstieg erleichtert das Aufsteigen
Kleine Kinder schwingen ihr Bein nicht hinten über den Sattel, wenn sie auf ein Laufrad steigen. Ein niedriger Rahmendurchstieg macht ihnen den Aufstieg somit leichter.

Luftreifen müssen von Zeit zu Zeit wieder aufgepumpt werden.
5.4. Hohe max. Tragkraft sorgt für Haltbarkeit
Viele Laufräder verfügen über eine max. Tragkraft zwischen 20 und 30 Kilogramm. Es gibt aber auch welche, die einer höheren Belastung standhalten. Bedenken Sie, dass ein Laufrad manchmal auch mehr als das Gewicht Ihres Kindes tragen muss. Beim Spielen mit anderen Kindern wird das Laufrad unter Umständen auch von einem älteren und schwereren Kind genutzt.
5.5. Reifen: gute Dämpfung oder Pannensicherheit?
Hinsichtlich der Reifen eines Laufrades gibt es verschiedene Optionen. Es gibt Modelle mit Luftreifen, Schaumreifen, Vollgummireifen oder Kunststoffreifen. Insbesondere auf unebenem Gelände sind die Luftreifen am bequemsten, da sie über eine gute Dämpfung verfügen.
Pannensicher sind hingegen die anderen Modelle, da ihnen nicht die Luft ausgehen kann. Kunststoffreifen haben den Nachteil, dass Sie relativ schnell abnutzen und sehr laut sind.
» Mehr Informationen 5.6. Handbremsen sind nicht unbedingt vorteilhaft
Es gibt Laufräder mit und ohne Handbremse. Bei den Modellen, die mit einer Handbremse ausgestattet sind, kann mit ihrer Hilfe das Hinterrad gebremst werden. Ansonsten wird mit den Füßen gebremst. Ob das Laufrad über eine Handbremse verfügen sollte, ist vom Alter des Kindes abhängig.
Kleinere Kinder unter 3 Jahren beherrschen den Umgang mit der Bremse in der Regel noch nicht. Oft fehlt ihnen auch einfach die Kraft, um die Bremse zu betätigen. Bei älteren Kindern kann die Handbremse im Hinblick auf die Vorbereitung auf das Fahrradfahren hingegen durchaus sinnvoll sein.
Das sind die wesentlichen Vor- und Nachteile einer Handbremse an einem Laufrad:
Vorteile- leichteres Bremsen auf abschüssigem Gelände
- die Schuhe werden geschont
- gute Vorbereitung auf die Bremse am Fahrrad
Nachteile- Kindern unter 3 Jahren können sie oft noch nicht bedienen
- suggeriert Sicherheit, die keine ist, wenn Kinder mit der Bedienung der Bremse überfordert sind
5.7. Lenkeinschlagsbegrenzung ist Geschmackssache
Es gibt Laufräder, die mit einer Lenkeinschlagsbegrenzung ausgestattet sind. Deren Vorteil ist, dass der Lenker bei einer Kurvenfahrt nicht versehentlich zu stark herumgerissen werden kann. Dadurch können Stürze vermieden werden.
Auf der anderen Seite ist das Laufrad dann weniger wendig, da keine engen Kurven gefahren werden können. Zudem steht der Lenker dann nach einem Sturz hoch und birgt damit ein größeres Verletzungsrisiko.
5.8. Polster an Lenker und Lenkergriffen verringern die Verletzungsgefahr
Kleine Unfälle mit dem Laufrad bleiben leider nicht aus. Fällt Ihr Kind dabei auf das Lenkrad des Laufrades, ist es sehr von Vorteil, wenn der Lenker und die Griffe gepolstert sind.
5.9. Trittbrett, Seitenständer und Klingel – teilweise sinnvoll

Kinder legen ihr Laufrad nach der Benutzung regelmäßig auf die Seite.
Weitere Ausstattungsmerkmale eines Laufrades können ein Trittbrett, ein Seitenständer und eine Klingel sein. Ein Trittbrett hat den Vorteil, dass es wegen des daraus resultierenden tieferen Einstiegs das Aufsteigen für kleinere Kinder erleichtert. Zudem können die Füße während der Fahrt darauf abgestellt werden.
Ein Seitenständer ist nicht unbedingt nötig. Das Laufrad kann auch auf der Seite abgelegt werden. Das ist für kleinere Kinder oft einfacher. Zudem erleichtert es ihnen den Aufstieg. Unter Umständen erhöht ein Ständer auch das Verletzungsrisiko bei Stürzen. Allerdings kann ein Seitenständer auch dabei helfen, dem Kind beizubringen, ordentlich mit dem Laufrad umzugehen und es nicht einfach auf die Seite zu schmeißen.
Eine Klingel muss auch nicht sein. Ist sie vorhanden, wird sie von den Kindern oft nur zum Spielen verwendet und nicht wie eine Fahrradklingel für die Verkehrssicherheit eingesetzt. Sie kann durch ihre Position am Lenker gegebenenfalls ein Verletzungsrisiko bei Stürzen darstellen.
5.10. Ergebnis vieler Laufrad-Tests: Kinder mögen es bunt
Eine Entscheidung bei der Wahl des passenden Laufrades muss auch bezüglich der Farbe getroffen werden. Viele Laufradmodelle gibt es in verschiedenen Farben und Designs. Die Hersteller unterscheiden teilweise farblich auch zwischen Laufrädern für Mädchen und Laufrädern für Jungs. Wichtig ist allerdings in erster Linie, dass die Farbauswahl Ihrem Kind gefällt.
In Laufrad-Tests, bei denen Kinder involviert sind, zeigt sich regelmäßig, dass Kinder es bunt mögen. Werden ihnen verschiedene Laufräder zur Verfügung gestellt, schnappen sie sich meistens zuerst die bunten Modelle.

Bei den Griffen erscheint uns wichtig, dass sie aus einem Material bestehen, das guten Halt bietet.