Ehe wir uns mit den Nährstoffen in Kokoserde befassen, auf das Düngen von Kokoserde eingehen und lockere sowie grobe Eigenschaften vorstellen, wollen wir einmal Herstellung und Eigenschaften von Kokoserde aus Internet-Tests erläutern.
Wir stellen fest, dass Kokoserde sehr nährstoffarm und deshalb besonders zur Anzucht von Pflanzen geeignet ist.
Zunächst einmal wollen wir uns vergegenwärtigen, woher die gewöhnliche Blumenerde aus Baumärkten und Gartencentern stammt. Eine normale Anzuchterde besteht beispielsweise zu 85 Prozent aus reinem Hochmoortorf, reine Blumenerde sogar oft zu knapp 95 Prozent. Nun ist das Hochmoor ein absolut einzigartiger und schützenswerter Lebensraum, in dem diverse Pflanzen und Tiere beheimatet sind. Leider bedecken Moorflächen nur noch 3 Prozent der Erde, wobei ein immer weiterer Abbau dramatische Folgen für unser Klima hat.
Hochmoore sind extrem gute Kohlendioxidspeicher und setzen bei der Trockenlegung für den Abbau von Pflanzerde große Mengen Treibhausgase frei. Die drei Prozent der noch vorhandenen Moorflächen speichern so viel Kohlendioxid wie die gesamte, restliche Vegetation der Erde – Grund genug, unsere Zimmerpflanzen nicht mehr in normale Blumenerde zu stecken.
Jeder von uns sollte torffreie Blumenerde kaufen oder gleich auf Alternativen umsteigen. Neben Kokoserde gibt es auch Erden, die aus Rinden- und Grünschnittkompost, Holzfasern oder Rindenhumus hergestellt werden und das Aussterben der Moore verzögern oder ganz verhindern können.
Aus einem Ziegel Kokoserde werden viele Liter Pflanzenerde
Wenn Sie einen Ziegel aus Kokoserde mit einem Gewicht von 300 Gramm mit rund 5 Litern kochendem Wasser quellen lassen, entstehen daraus etwa 9 Liter Pflanzerde. Durch das kochende Wasser werden die sowieso schon sterilen Substrate noch hygienischer, weil etwaige Samen und Organismen wie Pilze, Bakterien und Sporen dabei abgetötet werden.
Hergestellt wird eine feine oder grobe Kokoserde aus der Schale von Kokosnüssen, die als Abfallprodukt bei der Gewinnung von Kokosöl anfallen. Diese Schalen lassen sich kaum kompostieren und wurden lange Zeit deshalb einfach verbrannt. Bis jemand auf die Idee kam, die Schalen der Kokosnuss zu einem Kokossubstrat zu verarbeiten. Dafür werden die Fasern zerkleinert, die vor einer Kaltpressung noch sterilisiert werden. Erhältlich ist das Ergebnis als Alternative zu Blumenerde dann in folgenden Varianten:
- Kokoserde als Block bzw. in Ziegelform
- Kokoserde als Pellets
- Kokoserde als Quell-Tabletten
Bevor Sie in die Kokoserde Sukkulenten, Kräuter oder Blumen pflanzen, muss die leichte, trockene Masse zunächst aufquellen. Ein großer Vorteil dieser Pflanzenerde liegt darin, dass aus einer trockenen, leichten Substanz durch einfaches Aufquellen später 70 l Kokoserde werden können, die Sie spielend leicht in trockener Form auch in ein Hochhaus tragen können. Das Gewicht von 3 l Kokoserde beträgt nur etwa ein Drittel des Gewichtes einer gewöhnlichen Blumenerde. Darüber hinaus können Sie Kokoserde lagern und die unbegrenzte Haltbarkeit im trockenen Zustand genießen. Bei Bedarf lassen Sie dann etwas Erde aus dem Lager aufquellen.
Kokoserde gibt es als normale Blumenerde, als Anzuchterde, aber auch als Bodenmaterial für Terrarien.