- Ein Feuchtigkeitsmessgerät lohnt sich insbesondere zum Messen der Feuchtigkeit von Kaminholz – gerade im Baumarkt gekauftes Holz ist häufig noch zu feucht für die Verwendung als Brennmaterial. Der Maximalwert für die Restfeuchtigkeit in Kaminholz beträgt dabei 25 %.
- Unterschiedliche Messtypen gibt es nicht, aber dafür machen die Hersteller Unterschiede bei der Stromversorgung sowie bei der Anzeige des Messbereichs.
- Achten Sie beim Kauf eines neuen Feuchtigkeitsmessgeräts insbesondere auf eine gewisse Eindringtiefe – je tiefer Sie in das Holz bzw. Baumaterial eindringen können, desto präziser sind Ihre Messdaten.
Spätestens, wenn sich ein ansonsten gemütlicher Abend in privater Runde am Kamin zu einem Rußfest wandelt, weil das Kaminholz nicht trocken genug war, um verheizt zu werden, stellt sich die Frage nach einem Feuchtigkeitsmessgerät. Bereits die Stiftung Warentest hat darauf hingewiesen, dass Kaminholz aus dem Baumarkt in vielen Fällen oft noch zu feucht zum Verheizen ist.
In unserem Feuchtigkeitsmessgerät-Vergleich 2023 haben wir uns die derzeit beliebtesten Modelle näher angesehen und erläutern in der folgenden Kaufberatung, worauf Sie beim Erwerb eines neuen Feuchtigkeitsmessers besonders achten sollten, bspw. die Eindringtiefe der Messsensoren.
1. Wie lässt sich ein Feuchtigkeitsmessgerät vielseitig vom Feuerholz zum Mauerstein einsetzen?
Variierende Bezeichnungen
Mitunter treffen Sie auch auf die Bezeichnungen “Holzfeuchtemessgerät” oder schlichter: “Feuchtemessgerät” bzw. “Feuchtemesser” – all diese Begriffe meinen in der Regel das gleiche Produkt.
Kaminholz ist nicht das einzige Einsatzgebiet für Feuchtigkeitsmessgeräte – ebenso werden Sie zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades innerhalb eines Raumes und dessen Umgebung, bei Böden (vor allem aus Estrich) sowie Wänden und auch Mauern genutzt.
Sämtliche Modelle aus unserem Feuchtigkeitsmesser-Vergleich 2023 haben eines gemeinsam – sie alle sind mit einem sogenannten kapazitiven Sensor ausgestattet. Dies bedeutet für Sie zunächst, dass hierdurch keine für Menschen giftigen Stoffe freigesetzt werden, bspw. Metallionen.
Achtung: Während die Feuchtigkeit von Holz in der Regel relativ exakt gemessen werden kann, ist dies bei einem Estrich-Boden, Mauern und auch bei Wänden schwieriger; die Messwerte sind hier teilweise wesentlich ungenauer, was an unerwünschten Zusatzstoffen und Salzen liegt.
Es existieren keine grundsätzlich unterschiedlichen Typen und Arten von Feuchtigkeitsmessgeräten, in der folgenden Übersicht haben wir die wesentlichen Vorzüge und Nachteile dieses Geräts aber noch einmal für Sie zusammengefasst:
- Vorteile
- besonders geeignet zur Ermittlung der Feuchtigkeit in Brennholz
- einfache und schnelle Bedienung
- Nachteile
- Messungen bei Böden und Wänden nur als grober Indikator zu werten
Während der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig, es sich zuhause so gemütlich wie möglich zu machen. Ein Kaminfeuer ist dabei sicherlich sehr hilfreich. Damit dies auch gut gelingt, prüfen Sie mit einem Feuchtigkeitsmessgerät die Beschaffenheit des Holzes.
2. Worauf sollten Sie beim Kauf von Feuchtigkeitsmessern achten?
In diesem Kapitel klären wir Sie über die wichtigsten Faktoren auf, die Sie beachten sollten, bevor Sie sich ein neues Feuchtigkeitsmessgerät kaufen – ein kurzer Blick in unsere Vergleichstabelle erspart dabei eine nachträgliche Enttäuschung.
2.1. Digits oder Prozent? Aufgepasst beim Messbereich!
Die verschiedenen Hersteller nutzen unterschiedliche Angaben für den Messbereich ihrer Geräte, weshalb es hier leicht zu Verwirrungen kommen kann: Einerseits ist die Angabe der Feuchtigkeit in Prozent möglich, andererseits aber auch in Digits relativ weit verbreitet.
Wird die Stromspannung direkt gemessen und wiedergegeben, wird zumeist die Einheit Digit genutzt – 1 Digit ist etwa vergleichbar mit einer Spannung von 0,1 Volt. Prozentangaben sind in der Regel etwas weniger präzise, aber in der Handhabung für den Laien etwas leichter.
2.2. Schwankende Eindringtiefe
Eingedrungen wird mit dem Feuchtigkeits-Messgerät in den jeweiligen Stoff, egal ob Wand, Mauer oder Kaminholz. Prinzipiell gilt hier: Je tiefer Sie mit den Sensoren in den gewünschten Stoff gelangen, desto exakter sind auch die Messdaten.
2.3. Große Unterschiede bei der Stromversorgung
Auch in Sachen Stromverstärkung setzen die Hersteller auf unterschiedliche Batterie-Arten: Nicht unüblich sind einerseits Feuchtigkeitsmesser mit einer 9V-Blockbatterie und andererseits jene Modelle, die handelsübliche AAA-Batterien benötigen.
Tipp: Verfügt Ihr persönlicher Feuchtigkeitsmessgeräte-Testsieger über eine sogenannte Hold-Funktion, können Sie die Werte auch etwas länger auf dem Display belassen, was sinnvoll sein kann, wenn Sie bspw. zum Messen Ihres Kaminholzes Verrenkungen durchführen müssen.
2.4. Das Display und hilfreiche Zusatzfunktionen
Einige der Modelle aus unserem Feuchtigkeitsmessgeräte-Vergleich (etwa die Marken Andoer, Trotec und Voltcraft) zeigen auch die Maximal- und Minimalwerte an, was besonders hilfreich ist, wenn Sie an einer Wand die Stellen mit der höchsten Feuchtigkeit ausmachen wollen.
Auch ein beleuchtetes Display kann nützlich sein – bspw. wenn Sie auch in dunklen Kellerräumen und Dachkammern wichtige Werte ablesen müssen, aber an Licht nicht zu denken ist.
3. Fragen und Antworten rund um das Thema Feuchtigkeitsmessgerät
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen weitere potenzielle Fragen und Antworten zum Thema Feuchtigkeitsmessung.
3.1. Welche Feuchtigkeitsmesser eignen sich besonders gut für Wände?
Zum Messen der Feuchtigkeit an Wänden und auch Mauern eignen sich laut unserer Recherche, insbesondere Feuchtigkeitsmessgeräte der höherrangigen Hersteller-Kategorie wie Trotec und Voltcraft.
» Mehr Informationen3.2. Was sind die besten Feuchtigkeitsmessgeräte für Holz?
Für Brenn- bzw. Kaminholz bieten sich bereits vergleichsweise günstige Feuchtigkeitsmessgeräte von Herstellern wie Brennenstuhl, Dolmar und Atika an, da zum Bestimmen der sogenannten Restfeuchtigkeit kein allzu genauer Wert notwendig ist.
» Mehr Informationen3.3. Gibt es bereits explizite Feuchtigkeitsmessgerät-Tests von anderen Portalen?
Weder die Kollegen von der Stiftung Warentest noch andere namhafte Test-Portale haben bislang aussagekräftige Feuchtigkeitsmessgeräte-Tests durchgeführt; Feuchtigkeitsmessgerät-Vergleiche hingegen finden sich durchaus. Eventuell können Sie selbst einen eigenen Feuchtigkeitsmessgeräte-Test durchführen und sich eine eigene Meinung bilden.
» Mehr Informationen3.4. Was sind die gängigen Feuchtigkeitswerte der folgenden Baumaterialien?
Die folgende Übersicht soll Ihnen helfen, einen ersten Überblick über gängige Normalwerte ausgewählter Baumaterialien zu erhalten.
Baumaterial-Art | Normalwert Feuchtigkeit (Angabe in Prozent) |
---|---|
Außenputz | zwischen 1 und 6 |
Blähperlit | 5 |
Beton (mit porigen und dichten Zuschlägen sowie geschlossenem Grundgefüge) | 5 |
Gips | 2 |
Innenputz | 1 bis 10 % |
Sperrholz und Spanplatten | bis zu 15 % |
Holzfaserplatten | bis zu 15 % |
Kunststoffe aus Schaum (bspw. Polyurethane, Polysterol, Montage-Schaum oder Styropor) | 5 % |
Glaswolle | 5 % |
Steinwolle | 5 % |
Schilfrohrplatten | bis zu 15 % |
Kork | 10 % |
Kalksandstein | 5 |
Ziegel | 1,5 |
3.5. Wie präzise ist ein Feuchtigkeitsmessgerät?
Die Messung von Holz, aber vor allem von Wänden und Mauern ist naturgemäß etwas ungenau mit einem handelsüblichen Feuchtigkeitsmesser – sehr viel exakter wäre hier daher das sogenannte Calciumcarbid-Verfahren oder auch die Calciumcarbid-Methode (CM-Messung). Richtwerte und Trends lassen sich mit einem Feuchtigkeitsmesser dennoch gut ableiten.
Insbesondere, falls Sie lediglich eine feuchte Wandstelle ausloten möchten, sind die Modelle aus unserem Feuchtigkeitsmessgeräte-Vergleich mehr als genügend. Sollten Sie an Ihren Wänden bzw. an den Decken jedoch Schimmel entdecken, raten wir Ihnen, sich entweder an Ihren Hausmeister oder einen professionellen Handwerker zu wenden.
» Mehr Informationen3.6. Wo erhalte ich die besten Feuchtigkeitsmessgeräte?
Heutzutage erhalten Sie gute Feuchtigkeitsmessgeräte in jedem gut sortierten Baumarkt und natürlich im Fachhandel. Der stets wachsende Online-Markt ermöglicht allerdings den Kauf besonders günstiger Feuchtigkeitsmessgeräte – die Möglichkeiten sind hier (beinahe) unbegrenzt.
» Mehr Informationen3.7. Wie genau funktioniert ein Feuchtigkeitsmessgerät?
Ein Hygrometer funktioniert auf die folgende Art und Weise: Über die Kontakte des Feuchtigkeitsmessers wird ein relativ schwacher elektrischer Stromimpuls versendet und über einen sensiblen Sensor kann durch Rückkopplung die (elektrische) Leitfähigkeit des jeweiligen Materials bestimmt werden – woraus das Gerät einen Rückschluss auf den Grad der Feuchtigkeit erhält.
Bei Feuer- bzw. Kaminholz ist die Messung normalerweise besonders präzise, da sich in Holz sehr oft noch eine Restfeuchtigkeit hält, was es dem Gerät erleichtert, die Leitfähigkeit zu bestimmen – bei Hauswänden und Fußböden ist dies in der Regel nicht so leicht möglich.
Auch in Mauersteinen und Betonbauten kommt es bei der Feuchtigkeitsmessung oft zu unerwartet hohen Wert-Schwankungen – relevant ist hier zudem der Anteil an Zement und gewissen Salzen. Beide haben einen direkten Anteil an den Schwankungen der elektrischen Leitfähigkeit.
Der Einsatz eines Feuchtigkeitsmessers ist allerdings auch bei schwierig zu messenden Baustoffen sinnvoll, da zumindest Trends (und deren Veränderung) herauszulesen sind. Ein Beispiel: Wollen Sie wissen, ob in Ihren Hauswänden bspw. ein Schimmel-Problem besteht, sollten Sie auf Messwert-Veränderungen vor, während und nach einem Regenfall achten.
» Mehr Informationen3.8. Wie justiere ich mein Feuchtigkeitsmessgerät am besten?
Es gibt verschiedene Methoden, einen Hygrometer zu justieren, im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten vor:
Kochsalz-Methodik: Stellen Sie hierzu eine Schüssel gefüllt mit feuchtem Kochsalz (Natriumchlorid) in einen möglichst luftdichten Behälter, wobei der Feuchtigkeitsmesser neben der mit Salz gefüllten Schüssel liegen muss. Innerhalb von ca. 7 bis 9 Stunden ist das Luftfeuchte-Equilibrium (Gleichgewicht) von 75 Prozent erreicht, worauf Sie den Hygrometer nun justieren können.
- Kondensierungs-Methode: Hierzu benötigen Sie einen transparenten Behälter (bspw. eine Dose mit verschließbarem Deckel), geben etwas Wasser hin und stellen den Feuchtigkeitsmesser derart in den Behälter hinein, dass er trocken bleibt. Stellen Sie den Behälter mitsamt Wasser und Hygrometer in die Sonne und warten Sie bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Wasser vollständig kondensiert ist. Stellen Sie den Behälter im Anschluss noch für ca. 20 Minuten in den Schatten (um die Luft mit dem Wasserdampf zu sättigen). Entnehmen Sie in einem letzten Schritt den Hygrometer und justieren Sie diesen auf 100 Prozent.
3.9. Wie viel kostet ein Feuchtigkeitsmesser?
Sehr günstige Feuchtigkeitsmessgeräte kosten weniger als 30 Euro. Im mittleren Bereich liegt der Preis bei 80 bis 250 Euro. Feuchtigkeitsmessgeräte aus dem Profi-Segment erhalten Sie eher ab 600 Euro.
» Mehr Informationen3.10. Wann ist eine Wand zu feucht?
Die Feuchtigkeit einer Wand wird in Prozent angegeben. Es gibt verschiedene Feuchtigkeits-Kategorien, die klar definieren, wann eine Wand zu feucht ist. Folgendes System hilft Ihnen dabei weiter:
- Feuchtigkeit weniger als 80 Prozent: keine feuchte Wand
- Feuchtigkeit bei 81 bis 100 Prozent: zu feuchte Wand
- Feuchtigkeit bei 100 bis 149 Prozent: nasse Wand
- Feuchtigkeit bei 150 bis 200 Prozent: stark nasse bis durchnässte Wand