1.1. Unterscheidung zu anderen Arten von Trinklernhilfen
Trinklernbecher sind Becher, die speziell dafür konzipiert wurden, einem Baby das Trinken aus einem Becher beizubringen. Beim Vergleich von Trinklernbechern werden Sie schnell merken, dass diese sich in der Art des Aufsatzes unterscheiden: Moderne Varianten haben einen Aufsatz aus Silikon, der den Becher flach abschließt. Durch eine Dichtung sind die Becher auslaufsicher, was für ein sauberes Trinken sorgt, auch wenn das Kind mit dem Becher spielt oder ihn umschmeißt.
Weitere Arten von Trinklernhilfen und ihre Eigenschaften können Sie in unserer Tabelle nachlesen:
Typ | Beschreibung |
Trinklernflaschen | - haben in der Regel einen weichen, schnabelförmigen Aufsatz
- mit Deckel verschließbar
- als Kunststoff- oder Edelstahlvariante erhältlich
- größere Füllmenge
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Geschlossene Trinklernbecher | - mit flachem Silikon-Verschluss
- meist aus BPA-freiem Kunststoff und Silikon
- als Trinklernbecher mit Griff, ohne Griff oder mit abnehmbarem Griff erhältlich
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Schnabeltasse | - verfügt über schnabelförmigen Aufsatz aus Silikon oder Kunststoff
- mit oder ohne Griffe erhältlich
- geringe Füllmenge
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Offene Trinklernbecher | - haben keinen Aufsatz oder Deckel
- haben schräge Form, die das Trinken erleichtert
- nicht auslaufsicher
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Trinklernbecher mit Strohhalm | - für bereits geübte Babys oder Kleinkinder
- Halm kann oft eingeklappt werden
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Rein theoretisch fallen auch Schnabeltassen in die Kategorie der Trinklernbecher und werden gelegentlich synonym verwendet. Allerdings meinen die meisten Hersteller mit “Trinklernbecher” die Becher mit flachem Aufsatz, die ein Baby darin üben sollen, aus einem richtigen Becher zu trinken. Ein Schnabelbecher erfordert das Spitzen der Lippen und ein Saugen, wie es beim richtigen Trinken eigentlich nicht benötigt wird. Die Vor- und Nachteile eines Trinklernbechers gegenüber einer Schnabeltasse finden Sie hier:
- übt die Motorik und das richtige Trinken
- Schnabeltassen können zu Dauernuckeln und negativen Folgen führen
- meist mehr Inhalt
- auslaufsicher
- erfordert mehr Übung
- Kind bekommt weniger Wassser als aus richtigem Becher
Achtung: Weder eine Schnabeltasse noch ein Trinklernbecher sollten von Babys dauerhaft genutzt werden. Diverse Online-Tests von Trinklernbechern raten dazu, bereits früh mit dem Trinken aus einem richtigen Becher zu üben. Das Saugen an einer Trinklernhilfe führt meist zu einer falschen Zungenlage und kann im schlimmsten Fall zu einer fehlerhaften Mundmotorik und in der Folge zu Sprachstörungen führen.
1.2. Trinklernbecher ab wann?
Offizielle Empfehlungen
Sowohl die WHO als auch das BMEL empfehlen, Babys in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Muttermilch stärkt das Immunsystem und ist ideal auf den Bedarf des Babys abgestimmt. Auf Wasser und andere Getränke (z. B. Milch) sollte vorerst verzichtet werden, da die kleinen Nieren dies noch gar nicht richtig verarbeiten können.
Wenn Sie Ihrem Baby einen Trinklernbecher kaufen möchten, ist die erste Frage, die sich stellt, wahrscheinlich, ab wann er geeignet ist. Da die gängigen offiziellen Stellen empfehlen, Babys die ersten sechs Monate voll zu stillen, werden in der Regel auch Trinklernbecher ab 6 Monaten empfohlen.
Generell ist es ratsam, Ihrem Baby Wasser mit der Beikosteinführung anzubieten. Sollte Ihr Baby bereits mit fünf Monaten alle Zeichen der Beikostreife zeigen, können Sie einen Trinklernbecher auch ab 5 Monaten anbieten. Achten Sie aber genau darauf, ob diese Zeichen auch erfüllt sind. Ihr Baby sollte
- gut und ohne Hilfe im Babystuhl sitzen können
- den Kopf aufrecht halten können
- sehr interessiert an Essen sein
- Kaubewegungen machen können und das Essen nicht mit der Zunge hinaus schieben
- eigenständig Essen greifen und zum Mund führen können.
Für gewöhnlich zeigen Babys alle Zeichen erst mit frühestens fünf oder sechs Monaten. Früher bereits Beikost anzubieten, ist nicht ratsam und kann dem Baby sogar schaden. Entsprechend benötigt es auch noch kein Wasser, da auf Milchnahrung gesetzt werden sollte. Einen Trinklernbecher ab 4 Monaten einzusetzen, ist daher in den seltensten Fällen wirklich empfehlenswert.
Tipp: Einige Hersteller bieten Trinklernbecher 3 in 1 an, welche mit verschiedenen Aufsätzen dem Alter des Kindes angepasst werden können. So können Sie eine Schnabeltasse für den ersten Übergang nutzen und mit flachem Aufsatz haben Sie einen Trinklernbecher ab 6 Monaten. Mit Strohhalm können Sie den Becher zum Trinklernbecher ab 1 Jahr umfunktionieren.
» Mehr Informationen 3. Kaufberatung: Worauf ist beim Kauf zu achten?
Sie wissen nun, welche Arten von Trinklernbechern es gibt und ab wann diese verwendet werden sollten. Doch worauf sollten Sie darüber hinaus bei der Wahl des besten Trinklernbechers für Ihr Baby achten? Wir haben in diversen Trinklernbecher-Tests im Internet für Sie recherchiert und die wichtigsten Kaufkriterien für Sie zusammengefasst.
3.1. Material
Das Material ist ein ganz entscheidender Faktor bei der Wahl eines Trinklernbechers. Zunächst einmal ist es wichtig, dass der Becher keine Schadstoffe oder Weichmacher enthält. Achten Sie also beim Kauf darauf, dass er als BPA-frei ausgewiesen ist.
Viele Eltern suchen daher auch nach einem Trinklernbecher ohne Plastik. Hierbei sollten Sie jedoch beachten, dass z. B. Trinklernbecher aus Edelstahl für ein sehr kleines Kind noch zu schwer und unhandlich sein könnten. Trinklernbecher aus Glas sind nicht bruchsicher und könnten Ihr Kleines im schlimmsten Fall verletzen. Wer auf der Suche nach einem nachhaltigen Trinkbecher ist, für den ist ein Trinklernbecher aus Bambus-Melamin eine gute Wahl.
Material | Eigenschaften |
Trinklernbecher aus Glas | - ist BPA-frei
- eher für ältere Kinder
- nicht bruchfest
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Trinklernbecher aus Plastik | - achten Sie auf Schadstofffreiheit
- besonders handlich und leicht
- bruchsicher
- nicht immer mikrowellenfest
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Trinklernbecher aus Edelstahl | - spülmaschinengeeignet
- BPA-frei
- in der Regel schwerer
- häufig Trinklernbecher ohne Plastik
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3.2. Auslaufsicher
Ein Trinklernbecher sollte auslaufsicher sein. Das heißt, der Becher sollte über ausreichende Dichtung oder auch einen Deckel verfügen, der dafür sorgt, dass das Wasser im Becher bleibt. Aus einem auslaufsicheren Trinklernbecher tritt keine Flüssigkeit in der Tasche aus oder dann, wenn das Kind damit spielt oder ihn umwirft.
3.3. Ausstattung
Griffe erleichtern das Halten zunächst, sind aber langfristig nicht sinnvoll.
Grundsätzlich gilt: Je weniger an einem Becher dran ist, desto mehr fordert er das Kind in seiner Eigenständigkeit. So kann ein Kind mit einem Becher ohne Griffe schneller erlernen, einen richtigen Becher selbst zu halten.
Dennoch entscheiden sich viele Eltern für eine Variante mit Griff, um ihrem Kind zunächst das Halten zu erleichtern. Mit 3-in-1-Trinklernbecher-Sets haben Sie die Möglichkeit, die Ausstattung schrittweise hinzu- oder abzunehmen. So können Sie einen Trinklernbecher mit Griff später in einen Trinklernbecher mit Strohhalm umfunktionieren, der ein bereits etwas größeres Kind zum Trinken motiviert.
3.4. Füllmenge in Liter
Die meisten Trinklernbecher weisen ein Fassungsvermögen von etwa 200 bis 300 ml, also 0,2 bis 0,3 Liter, auf. Eher seltener lassen sich Trinklernbecher mit 0,4 l Füllmenge finden. Trinklernbecher mit 0,4 l Füllmenge eignen sich eher für größere und bereits kräftigere Kinder.
3.5. Mikrowellengeeignet
Wenn Sie Ihrem Baby im Trinklernbecher Tee oder Milch aufwärmen möchten, sollten Sie darauf achten, dass das Material mikrowellengeeignet ist. Bei den meisten Modellen unseres Trinklernbecher-Vergleichs ist dies der Fall.
3.6. Farbe
Welche Farbe Sie wählen, hängt zunächst mit Ihrem persönlichen Geschmack zusammen – denn Babys verstehen noch nicht sehr viel davon. Jedoch mögen Babys bunte, knallige Farben. Das heißt nicht, dass Sie nicht auch einen Trinklernbecher in Schwarz wählen können. Es gibt beispielsweise von Lässig Trinklernbecher, welche in gedeckten Farben daher kommen.
Wer lieber keinen Trinklernbecher in Schwarz haben möchte, hat die Wahl zwischen vielen bunten Farben und Desgins: Trinklernbecher gibt es in Pink, Lila, Türkis, mit Einhörnern, Füchsen und vielem mehr.
Hinsichtlich der Farbe haben Sie die Qual der Wahl.