- Leinöl in guter Qualität ist sehr gesundheitsfördernd und lässt sich sehr vielfältig verwenden.
- Wichtig ist ein hoher Gehalt an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
- Für einen größtmöglichen Vitamin- und Mineralstoffgehalt sollte das Leinöl außerdem kaltgepresst sein.
Sowohl versierte Köche als auch Schreiner, Möbelbauer, Handwerker und Pflanzenliebhaber schätzen die außergewöhnlichen Qualitäten von Leinöl. Das Öl unterscheidet sich von anderen Pflanzenölen durch seine komplexe Zusammensetzung. So enthält Leinöl beispielsweise nicht nur gesunde Nährstoffe, sondern mitunter auch medizinisch relevante Wirkstoffe, Strukturstoffe und natürliche Konservierungsstoffe.
Aufpassen sollte man laut Leinöl-Tests allerdings mit Blick auf die Qualität des Öls. Nicht jedes Produkt stammt aus gleichermaßen hochwertiger Herstellung. Zudem gibt es je nach Verwendungszweck auch zahlreiche Spezialprodukte, die sich nur für einen spezifischen Anwendungsbereich eignen. Unsere Kaufberatung zu Leinöl hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten und das für Ihre Bedürfnisse beste Leinöl zu finden..
1. Welche Inhaltsstoffe befinden sich in Leinöl?
Wie der Name bereits sagt, wird Leinöl aus Leinsamen hergestellt. Dabei handelt es sich um die Samen des Gemein Leins (Linum usitatissimum), auch bekannt als Flachs. Eine Nutzpflanze, die neben Leinöl noch ganz andere wichtige Naturprodukte liefert, darunter Leinenstoff und Bast.
Für die Herstellung von Leinöl werden die Leinsamen in einer Ölpresse gepresst. Die kostbaren Inhaltsstoffe der Leinsamen gehen während dem Pressen folglich in das Öl über. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen von Leinöl gehören dabei folgende Nährstoffe neben Eiweiß und Schleimstoffen:
Nährstoffgruppe | Bezeichnung |
---|---|
ungesättigte Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) |
|
Vitamine |
|
Mineralstoffe |
1.1. Pressmethode entscheidet über Inhaltsstoffgehalt
Das jeweilige Pressverfahren entscheidet bei Leinöl über die Verwendung. So ist beispielsweise nicht jedes Leinöl für die Nutzung im Handwerksbereich geeignet und auch mit Blick auf den Nutzen für die Gesundheit ist bei Leinöl die Wirkung in Abhängigkeit vom Herstellungsverfahren unterschiedlich.
Zu differenzieren ist diesbezüglich zwischen zwei Pressmethoden:
- kalt gepresstes Leinöl: Die Leinsamen werden in einer Schneckenpresse bei einer maximalen Öltemperatur von 40 °C gepresst. Dadurch bleiben insbesondere hitzeempfindliche Nährstoffe wie Vitamine besser erhalten. Geeignet ist kaltgepresstes Leinöl zum Braten und Kochen ebenso wie zur Nutzung als Handwerksöl.
- heiß gepresstes Leinöl: Die Leinsamen werden zunächst zu Mehl gewalzt, anschließend mit heißem Wasser vermischt und dann zu einer bröseligen Masse verknetet. Das Öl entsteht dann durch Auspressen der Mehlmasse in einer hydraulischen Presse. Durch das Aufweichen in Wasser besitzt heiß gepresstes Leinöl im Vergleich zu kaltgepresstem Leinöl einen höheren Gehalt an Schweb- und Schleimstoffen. Der Vitamingehalt ist eher gering und für die Verwendung im Handwerksbereich ist dieses Leinöl nicht geeignet.
1.2. Leinöl und seine Wirkung auf die Gesundheit
Nur Leinöl mit DHA und EPA ist medizinisch wertvoll:
Zu den wichtigsten medizinischen Wirkstoffen des Leinöls gegen Nerven- und Herzbeschwerden zählen Docosahexaen- und Eicosapentaensäure. Diese auch als DHA und EPA bekannten Fettsäuren sollten vor allem in medizinischen Präparaten wie Leinöl-Kapseln reichlich enthalten sein.
Insbesondere der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren macht Leinöl sehr gesund. Allen voran sind es die in Leinöl enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit leisten.
Bekannt ist zum Beispiel eine gute Leinöl-Wirkung auf die Haut. Gerade dann, wenn Leinöl viele Omega-3-Fettsäuren enthält, wirkt es feuchtigkeitsspendend, zellregenerierend und auch zellschützend auf trockene Hautpartien. Kein Wunder also, dass Leinöl gerne als Körperöl oder als Zusatz für feuchtigkeitsspendende Hautcremes Verwendung findet.
Die Leinöl-Wirkung auf das Nervensystem und die Herz-Kreislauf-Funktion ist inzwischen ebenfalls sehr gut erforscht. Dabei kann das Öl sowohl die Gehirnfunktion als auch die Herzfunktion nachhaltig verbessern. Darüber hinaus regulieren die Omega-Fettsäuren des Leinöls im Körper auch den Blutstoffwechsel. In diesem Zusammenhang lässt sich beispielsweise der Cholesterinwert des Blutes durch das hochwertige Pflanzenöls zuverlässig senken.
2. Wofür ist Leinöl gut?
Die Aufgaben von Leinöl in der Küche sind vielseitig. Einerseits kann man damit leckere Salatdressings zaubern. Andererseits nutzen viele das Leinöl auch für die Herstellung von DIY-Kosmetik. Sehr beliebt sind beispielsweise Haarkuren und Gesichtsmasken aus Quark mit Leinöl als Feuchtigkeitsspender.
Nur bedingt geeignet ist Leinöl zum Braten. Denn die Omega-3-Fettsäuren des Öls vertragen extreme Hitze nur schlecht. Wenn Sie Leinöl also erhitzen möchten, sollten Sie das sehr schonend und unter geringer Hitzezufuhr tun.
Leinöl spielt in Sachen gesunde Ernährung nicht nur für Menschen eine bedeutende Rolle. Auch manche Haustiere profitieren von regelmäßigen Leinölgaben. So bildet Leinöl beim Hund zum Beispiel eine wunderbare Ergänzung für die Nährstoffversorgung und kann die Haut- sowie Fell-Gesundheit verbessern. Einen ganz ähnlichen Effekt hat Leinöl auch beim Pferd, dessen Fell durch das Öl glänzender und geschmeidiger sowie die Vitalität des Pferdes gestärkt wird.
Weitere wichtige Anwendungsbereiche von Leinöl liegen im Holzbau, Kunsthandwerk und der Bio-Landwirtschaft. Beispielsweise kann man mit Leinöl Unkraut sowie Schädlinge bekämpfen und sogar einen ökologischen Biotreibstoff daraus herstellen. Des Weiteren hinterlässt Leinöl auf Holz beispielsweise einen schmutz- und wasserabweisenden Film, weshalb es als wetterfester Anstrich für Holzoberflächen und Gartenmöbel aus Holz sehr beliebt ist.
Wichtig: Reinigen Sie verwendete Politur-Lappen und Pinsel nach dem Anstrich gut, da Leinöl zur Selbstentzündung neigt.
3. Welche Arten von Leinöl gibt es?
Bekannte Hersteller aus Leinöl-Tests geben auf der Verpackung normalerweise an, für welche Anwendungsbereiche das Leinöl geeignet ist. Dennoch können gewisse Fachbegriffe für gängige Leinöl-Produkte bei der Kaufentscheidung sehr nützlich sein. Hier ein kurzer Überblick zu den wichtigsten Produktkategorien.
Kategorie | Verwendungsmöglichkeiten |
---|---|
rohes, kalt gepresstes Leinöl |
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rohes, heiß gepresstes Leinöl |
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Leinöl-Kapseln |
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gekochtes Leinöl |
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Leinöl als Halböl |
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Leinöl als Standöl |
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Leinölfirnis |
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4. Welche Vor- und Nachteile hat Leinöl?
Die meisten Leinöl-Produkte haben Vorzüge und Nachteile. Ein paar generelle Pro- und Contra-Punkte von Leinöl haben wir nachstehend für Sie zusammengefasst:
- Vorteile
- hochwertiges Leinöl ist gesund
- kostbare Nährstoffe helfen bei konkreten Gesundheitsbeschwerden
- viele Varianten für unterschiedliche Anwendungsbereiche
- Nachteile
- Ölqualität schwankt je nach Art und Hersteller stark
- zu günstiges Leinöl ist oftmals schadstoffbelastet
5. Welche Kaufkriterien gelten für Leinöl?
Kaufen Sie Leinöl im Jahr 2023, sollten Sie laut Leinöl-Tests sowohl bei der Verpackung als auch den Inhaltsstoffen genau hinsehen. Bei den Verpackungsmerkmalen ist maßgeblich eine dunkle Flasche wichtig, welche die Inhaltsstoffe des Öls vor dem Zerfall durch Sonneneinwirkung schützt. Als klassischer Lieferumfang gilt eine Füllmenge von 250 bis 750 ml pro Flasche.
Hochwertiges Leinöl kann bis zu 20 Euro kosten. Je nachdem, um welchen Typ es sich handelt, sind die Produkte geruchsneutral (bei Speiseöl) oder weisen einen leicht beißenden Geruch (bei Holzlasuren und Ölfarben) auf. Bei Speiseöl wird der Geschmack meist als leicht nussig bis mild bitter beschrieben.
Vorsicht: Schmeckt das Leinöl zu bitter, weist dies meist auf einen hohen Gehalt an Linamarin hin, aus dem sich bei unsachgemäßer Lagerung giftige Blausäure abspaltet. Das Öl sollte dann auf keinen Fall mehr verzehrt werden.
Stiftung Warentest wies bereits in einem 2015 durchgeführten Test darauf hin, dass Leinöle bei mangelnder Qualitätskontrolle durch den Hersteller gesundheitsgefährdende Schadstoffe enthalten können. Leinöl-Testsieger war damals das Bio-Leinöl der Marke Alnatura. Das Produkt überzeugte sowohl durch sensorischer als auch chemischer Qualität sowie mit einem guten Verhältnis von Preis in € und Menge in ml.
Alle anderen getesteten Leinöle fielen durch und die Produkte von Kunella und Neuco Linosan hätten laut Stiftung Warentest wegen bedenklicher Spuren krebserregender polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) erst gar nicht verkauft werden dürfen. Glücklicherweise hat sich die Qualität von Leinölen in Testberichten seither deutlich verbessert. Neben Alnatura sind dabei vor allem folgende Marken vertrauenswürdig:
- Biomond
- Byodo
- Dirnis
- Dr. Budwig
- Rapunzel
- Ölmühle Solling
- Steinberger
6. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Leinöl-Vergleich
Abschließend haben wir für Sie noch einige Fragen zu Leinöl zusammengefasst, die häufig von Kunden gestellt werden.
6.1. Ist Leinöl pur schädlich?
Bei professioneller Herstellung, guter Qualitätskontrolle und sachgemäßer Anwendung zeigt Leinöl keine Nebenwirkungen.
» Mehr Informationen6.2. Wie viel Leinöl am Tag ist gesund?
Um Ihren Tagesbedarf an ungesättigten Fettsäuren zu decken, reichen 50 g Leinöl laut Tests völlig aus.
» Mehr Informationen6.3. Wie nimmt man Leinöl am besten ein?
Sie können Leinöl entweder pur für die Zubereitung von Salaten, Fisch, Fleisch und Gemüsebeilagen verwenden oder das Öl in Kapselform zu sich nehmen.
» Mehr Informationen6.4. Leinöl morgens oder abends einnehmen: Wann nimmt man Leinöl am besten ein?
Ob Sie Leinöl morgens oder abends einnehmen, ist Ihnen überlassen. Manche Menschen nehmen Leinöl-Kapseln schon zum Frühstück ein, andere nutzen das Öl zum Mittag- oder Abendessen.
» Mehr Informationen6.5. Kann man mit Leinöl Möbel anstreichen?
Ja. Nutzen Sie hierfür aber nur kalt gepresstes Leinöl oder aber ein Spezialprodukt wie Leinölfirnis.
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