Wenn Sie ein Kondensatormikrofon kaufen möchten, stellen Sie schnell fest: Die Kondensatormikrofone sind eine eigene Sparte im großen Bereich der Mikrofone. Sie teilen sich innerhalb ihrer Sparte wieder in verschiedene Unterarten auf. Diese werden neben der Größe der Kapselmembran danach bestimmt, wie die Spannung für diese erzeugt wird.
Sie müssen sich daher am besten schon vor dem Kauf entscheiden, ob Sie ein Kleinmembran-Mikrofon oder ein Großmembran-Mikrofon kaufen möchten. Kondensatormikrofon-Tests zeigen Ihnen die Unterschiede und Besonderheiten der einzelnen Modelle.
2.1. Lernen Sie die Kondensatormikrofon-Typen kennen
Besonders in Tonstudios findet man diese Art der Mikrofone.
Was heißt eigentlich Kondensator bei diesem speziellen Gerät? In jedem Kondensatormikrofon befindet sich eine sogenannte Kondensatorkapsel mit zwei flachen Platten, welche akustische Laute in elektrische Impulse umwandeln. Für die erfolgreiche Umwandlung ist es zwingend notwendig, dass der Kondensatorkapsel Strom zugefügt wird, da der Strom des Kondensatormikrofons selbst leider nicht ausreicht. So kommt es zu Rauschen und Störungen bei der Aufnahme von Tönen und Gesprächen.
Die externe Stromquelle für das Kondensatormikrofon wird als Phantomspeisung bezeichnet. Sie hat in der Regel eine Spannung zwischen 12 und 48 Volt und ist für die vollumfängliche Kondensatormikrofon-Funktion zuständig. Für die Übertragung der Phantomspeisung wird meistens ein sogenanntes XLR-Kabel genutzt, aber auch andere Verbindungen – wie beispielsweise beim Kondensatormikrofon mit USB – sind problemlos möglich. Die unterschiedlichen Mikrofon-Typen eignen sich für Tonaufnahmen aller Art.
Tipp: Wenn Sie hauptsächlich Vlogs für YouTube oder Instagram aufnehmen, sollten Sie sich für ein Großmembranmikrofon entscheiden. Für musikalische Aufnahmen aller Art sind Kleinmembranmikrofone besser geeignet.
In der folgenden Übersicht unseres Kondensatormikrofon-Vergleichs zeigen wir Ihnen die wichtigsten Eigenschaften wie Schnittstellen und Kompatibilität der Mikrofone mit Kondensator auf einen Blick:
Kondensatormikrofon-Typ | Merkmale |
Kleinmembran-Kondensatormikrofon | - Kondensatormikrofon mit einem Membrandurchmesser unter 2,54 cm
- wird von vorne besprochen und kann den Klangwellen so optimal folgen
- kann Frequenzen aufnehmen und transferieren, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind
- besonders für die Aufnahme von Instrumenten geeignet
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Großmembran-Kondensatormikrofon | - Kondensatormikrofon mit einem Membrandurchmesser von mindestens 2,54 cm oder größer
- ist auf das Besprechen von der Seite ausgelegt
- kann mit vollem Klang und geringem Rauschen überzeugen
- besonders für die Aufnahme von Gesang und Sprache geeignet
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Elektret-Mikrofon | - Kondensatormikrofon, das ohne Phantomspeisung auskommt
- Spannung der Membran wird mit Elektret-Substanz fixiert
- Elektret-Film wird auf der Elektrode gegenüber der Membran angebracht
- besonders dann geeignet, wenn Sie keine Phantomspeisung garantieren können oder wollen.
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2.2. Kondensatormikrofone vs. dynamische Mikrofone
Ein dynamisches Mikrofon kann gerade für Gesang eine gute Alternative zum Kondensatormikrofon sein. Es wird am liebsten bei Konzerten und Live-Auftritten genutzt. Die dynamischen Mikrofone erzeugen ihre Signalspannung selbst, sodass nicht auf eine zusätzliche Phantomspannung gesetzt werden muss. Außerdem schaffen sie es problemlos, auch bei hoher Lautstärke den Ton nicht verzerrt wiederzugeben. Das ist ein besonders wichtiger Faktor für Auftritte auf öffentlichen Bühnen. Im Gegensatz dazu machen Kondensatormikrofone sehr viel naturgetreuere Aufnahmen, welche die Details besser zur Geltung bringen als dynamische Mikrofone. Die Natürlichkeit kann gerade bei Tonaufnahmen im Studio für Vlogs und akustische Gesangsdarbietungen von Vorteil sein.
Die Natürlichkeit des Kondensatormikrofons liegt in einem Übertragungsbereich, der bei guten Mikrofonen mit dem Hörbereich des Menschen weitestgehend übereinstimmt. Er liegt ungefähr zwischen 20 Hz und 20 kHz.
In der folgenden Tabelle verraten wir Ihnen die Vor- und Nachteile des dynamischen Mikrofons:
Vorteile- keine zusätzliche Phantomspannung benötigt
- sehr robuste Verarbeitung und Bauweise
- verarbeitet hohen Schalldruck optimal
Nachteile- hat Schwächen bei detailreichen Aufnahmen
- kann hohe Frequenzbereiche nicht aufnehmen
- Klang ist weniger natürlich als beim Kondensatormikrofon
2.3. Anschlüsse für das Kondensatormikrofon
Kondensatormikrofon am besten immer mit XLR-Anschluss
Wir empfehlen Ihnen, immer auf einen vorhandenen XLR-Anschluss zu achten. So gelingen Ihnen garantiert die störungsfreisten und klangschönsten Aufnahmen.
Wie beim PC-Mikrofon, AKG-Kopfhörern, dem Ansteckmikrofon oder dem Headset gibt es auch bei Kondensatormikrofonen einen Unterschied bei den Schnittstellen. Die Kompatibilität kann einerseits von Marke zu Marke variieren oder auch von Modell zu Modell. Ein Kondensatormikrofon mit USB kann dazu sehr gut als Karaoke-Mikrofon genutzt werden, indem Sie es einfach als PC-Mikrofon an einen Computer anschließen können. Zudem ist die Übertragungsrate des USB-Mikrofons sehr exakt und erfolgt nicht mit mehreren Sekunden Verzögerung. Kaufen Sie also ein USB-Mikrofon, das nicht nur als externe Soundkarte dient, sondern auch plug-and-play-fähig ist. Sie brauchen dadurch für die Installation keine Treiber und können das Mikrofon sofort verwenden.
Anders funktioniert der XLR-Anschluss beziehungsweise Cannon-Stecker. Es handelt sich dabei um eine bestimmte elektrische Steckverbindung, die unter anderem bei analogen Mikrofonen im Tonstudio verwendet wird und nicht bei Headsets oder Kopfhörern. Die XLR-Stecker bilden kaum bis gar keine Störgeräusche aus, was ein wesentlicher Vorteil gegenüber Klinken-Steckern ist. Die Spannungsübertragung und damit verbundene Störgeräusche werden vermieden, indem Masse und Signale voneinander getrennt sind. Die Klinken-Stecker sind im Gegensatz dazu klassische Kopfhörer-Stecker, die Sie von Ihren portablen Musikplayern oder vom Smartphone kennen dürften.
Hier sind Signal und Masse nicht getrennt, sodass es hin und wieder zu leichten Störgeräuschen kommt. Obwohl die Klinkenstecker eine Speisespannung besitzen, die für die Vorverstärker bei Elektret-Mikrofonen genutzt werden kann, sind sie für das Kondensatormikrofon als Spannungsversorger nicht geeignet.
2.4. Am besten mit hoher Samplingtiefe und Abtastrate
Achten Sie beim Kauf auf die Anschlussmöglichkeiten des Mikrofons.
Die Samplingtiefe in khz und die Abtastrate sind neben der Membrangröße und den Anschlüssen die wichtigsten Merkmale für ein Neumann-Kondensatormikrofon, Rode-Mikrofon sowie Ansteckmikrofone oder auch für alle anderen Studio-Mikrofone. Der Begriff “Abtrastrate” beziehungsweise “Samplingrate” beschreibt, wie oft ein Analogsignal in einer gewissen Zeit gemessen und in ein diskretes oder zeitdiskretes Signal umgewandelt wird.
Je höher die Abtastrate und die Samplingtiefe sind, desto schneller wird Ihre Aufnahme in guter Qualität auf Ihren PC übertragen. Töne aller Art werden hierbei so schnell wie möglich in ein digitales Signal umgewandelt. Die Samplingtiefe gibt an, wie viele Bits von einem Analogsignal pro Abtastwert genutzt werden. Eine höhere Bit-Angabe sorgt dafür, dass sich das digitale Signal genauer an das analoge Signal anpasst, was die Abstufung und die Annäherung betrifft. Das erhöht automatisch die Qualität des digitalen Signals.