Kaufberatung zum Whisky-Test bzw. -Vergleich: Finden Sie mit unserer Hilfe Ihren persönlichen Whisky-Testsieger!

Zusammengefasst im Überblick:
  • Die EU macht klare Vorgaben, damit die Bezeichnung Whisky geführt werden darf. Ein Alkoholgehalt (%) von 40 Volumenprozent, ausschließlich Getreidemalzmaische zum Destillieren und drei Jahre Lagerung in einem Holzfass mit maximal 700 Litern Fassungsvermögen sind Pflicht.
  • Es ist nicht die reine Lagerungszeit, die einen Whisky auszeichnet. Die vorherige Verwendung des Fasses, dessen Behandlung und die Häufigkeit der Nutzung sind genauso wichtig wie das Geschick des Brenners.
  • Die Zutaten sind lediglich Getreide und Wasser. Geschmack und Aroma entstehen langsam durch das Zusammenspiel von hochkonzentriertem Alkohol und altem Holz. Deshalb haben auch Zuckercouleur und Farbstoff selbst in einem günstigen Whisky nichts zu suchen.

Whisky-Test
„uisge beatha“ ist die gälisch-schottische Entsprechung von „Wasser des Lebens“, dem aqua vitae. Über die Jahrhunderte entwickelte sich aus uisge das Wort Whisky. Whiskey oder Whisky ist dabei nur ein regionaler Unterschied. Üblicherweise wird das „e“ in Schottland weggelassen, in Irland oder den USA ist es dabei. So heißt es genau betrachtet nicht Bourbon Whisky, sondern Bourbon Whiskey.
Worin die weiteren Unterschiede zwischen den Whisky-Sorten bestehen und wie Sie für sich den besten Whisky entdecken, zeigt Ihnen unser Whisky-Vergleich 2023. In der Kaufberatung geht es natürlich auch um die regionalen Besonderheiten und verschiedenen Herstellungsmethoden, die den Geschmack stark beeinflussen.

1. Wie hängt der Whisky mit der Christianisierung Europas zusamme?

Glas im Licht

Die gelösten Inhaltsstoffe im Whisky machen ihn fast dickflüssig.

Ob Whisky aus Schottland oder doch aus Irland stammt, lässt sich nicht abschließend klären. Fest steht aber, dass irische Mönche Wissen und Technik zur Destillation von Alkohol aus dem Mittelmeerraum mitgebracht haben. Eher ins Reich der Sagen gehört aber die Erzählung, dass ausgerechnet Irland Nationalheld, der Heilige Patrick, genau dieser Mönch war.
Die Methode, aus Getreide Malz und aus Malz eine Maische herzustellen, um aus dieser den Alkohol zu destillieren, verbreitete sich ab dem 6. Jahrhundert über die Britischen Inseln und mit den irischen Mönchen auch auf das europäische Festland.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich tatsächlich in Schottland und geht auf das Jahr 1494 zurück. Aus der damaligen schottischen Hauptstadt Dumfermline sind Steuerunterlagen zu einer Whiskybrennerei erhalten geblieben.
Mit der Kolonisierung Nordamerikas gelangten die Techniken, deren Herkunft allein wegen des langen Zeitraums nicht eindeutig nachzuvollziehen ist, in die Neue Welt.

Auf einem Fließenboden liegt eine getestete Flasche Whisky

Hier sehen wir einen Pennypacker-Bourbon-Whisky aus Kentucky, USA.

2. Welche sind die bekanntesten Whisky-Regionen?

Historisch gesehen hat nicht nur Whisky in Schottland eine lange Tradition. Genau genommen gibt es drei ursprüngliche Regionen, denen die weltweite Popularität von Whisky zu verdanken ist.

Region Besonderheiten
Schottland
Flagge
  • über 100 aktive Whiskydestillerien
  • hauptsächlich klassischer Single Malt Whisky aus gemälzter Gerste
  • Islay-Whisky mit dem getorften Aroma
  • Speyside-Whisky mit besonderer Milde
  • Scotch Johnnie Walker, einer der bekanntesten Hersteller überhaupt
Irland
Flagge
  • milder als schottische Whiskys
  • Irish Whiskey teilweise mit Hafer hergestellt
  • dreimal destilliert im Patent-Still-Verfahren
  • Jameson als bekannteste Marke
USA
Flagge
  • Straight Whiskey muss nur zwei Jahre im Fass lagern
  • Bourbon Whisky mit mindesten 51 Prozent Mais
  • Rye Whiskey mit mindestens 51 Prozent Roggen
  • Tennessee Whiskey dank zusätzlicher Filterung sehr mild
  • Whisky Jack Daniels oder Jim Beam als große Vertreter
  • wird oft mit Eiswürfeln oder speziellen Whisky-Steinen kalt getrunken

Schottland genießt beim Thema Whisky einen besonderen Ruf. Das jedoch führt dazu, dass Produkte für den Massenmarkt geradeso Minimalanforderung an einen Blended Scotch erfüllen, um sich mit kaum mehr als der berühmten Bezeichnung selbst zu schmücken.
Blended Scotch darf im Gegensatz zum Single Malt Scotch außer Landes abgefüllt werden. Wenn Sie einen solchen Whisky kaufen, ist dieser zwar in Schottland destilliert und gelagert worden, aber beispielsweise das Aussehen rührt ausschließlich von Farbstoffen her und der Geschmack ist allerhöchstens zweitrangig.

Hinweis: Die Discount-Varianten von Aldi beziehungsweise Lidl enthalten nach Abzug von Steuern, Transport- und Verpackungskosten einen Spirituose im Wert von knapp 1 Euro.

3. Welche anderen Länder und andere Möglichkeiten gibt es?

Im Whisky-Test tauchen schon seit geraumer Zeit nicht nur Whisky-Sorten aus den Ursprungsregionen auf. In einem gut sortierten Whisky-Shop finden Sie Japan, Indien, Kanada oder Deutschland als Herstellungsländern.

Zum Beispiel wird in Deutschland jährlich eine Menge (l) von 6 Millionen produziert, was in Flaschen abgefüllt fast 10 Millionen Stück ergäbe. Allerdings werden vom Whisky Jack Daniels allein im gleichen Zeitraum fast 100 Millionen Liter hergestellt.

Whiskydestillerien wie Slyrs, Amrut, Nikka oder Canadian Club können vor allem geschmacklich überzeugen. Auf dem Markt sind sie eher Nischenprodukte, sodass weltweit nur ein paar Prozent der Whisky-Freunde die Spirituosen aus eher exotischen Regionen trinken. Aber gerade die Vertreter aus Japan schaffen es immer wieder, aus Vergleichen als Whisky-Testsieger hervorzugehen.

Das liegt unter anderem daran, dass andere Regionen teilweise durchaus ein paar Vorteile aufweisen können:

    Vorteile
  • wärmeres Klima intensiviert Fassreife
  • anderes Wasser mit veränderter Mineralisierung
  • weniger starre Vorschriften / Traditionen
    Nachteile
  • meist teuer durch niedrige Produktionsmengen
  • weniger klangvolle / bekannte Namen
Whisky im Test: Eine Hand hält eine Flasche vor einen Fließenboden

Hier erkennen wir, dass dieser Pennypacker-Bourbon-Whisky 2 Jahre alt ist.

4. Wieso erfordert Whisky trinken Übung?

Torffeuer

Malz muss getrocknet werden. Das kann durch heiße Luft oder Rauch geschehen. Mit dem Rauch aus einem Torffeuer gelangen ganz besondere Geschmacksnoten in das Malz und schließlich in den Whisky. Das Aroma kommt aus dem Phenol, welches im Rauch enthalten ist.

Das breite und flache Whisky-Glas mit jeder Menge Eiswürfeln passt höchstens zu einem einfachen Bourbon wie Jack Daniels oder einem beliebigen Blended Whisky. Von deren Schärfe und überkräftigem Aroma rührt auch der Ruf des Herren-Getränks her, das Whiskey angeblich sein soll.
Tatsächlich aber gehört ein Single Malt Whisky in ein bauchiges Nosing Glas und wird durch ein Zusammenspiel verschiedenster Aromen zu einem Geschmackserlebnis, das pur genossen wird. Vor allem existiert bei einem rein aus Gerstenmalz hergestellten Single Malt, der ausreichend lang in einem geeigneten Fass war, die berüchtigte Schärfe nicht.
In einem Whisky-Tasting haben Sie den besten Vergleich zwischen den unterschiedlichen Sorten. Wenn Sie den Whiskey-Test machen, sollte die Spirituose Zimmertemperatur haben, weil sich erst bei etwa 20 Grad die Aromen voll entfalten können.
Bereits der Geruch ist ein Gütezeichen. Versuchen Sie hier unterschiedliche Fruchtnoten zu erkennen. Riecht es chemisch oder riechen Sie fast nichts, spricht das nicht für den Whisky.
Im Mund zählt neben dem Geschmack auch das Gefühl des Getränks. Die Schärfe von Alkohol darf nicht zur Geltung kommen. Bitterkeit wäre ein Signal für einen Grain Whisky, in dem mindestens ein Teil der Gerste durch günstigeren Weizen ersetzt wurde.
Hält der Nachgeschmack lang an, ist angenehm und fügt weitere Aromen zum Gesamteindruck hinzu, haben Sie eine Flasche gefunden, die die Aufnahme in die Whisky-Bar verdient.

Hinweis: Die berühmten Islay-Whiskys leben von dem besonders ausgeprägten Torf-Aroma. Es erinnert an Petroleum, weshalb diese Sorten für den Einstieg nicht geeignet sind.

4.1. Gute Einstiegskandidaten

Gerade die exotischeren Whiskys müssen unter der starken Konkurrenz auffallen und setzen häufig auf besondere Geschmacksnoten. Für den Anfang und um die verschiedenen Nuancen kennenzulernen, können Sie deshalb auf die Whisky-Angebote populärer schottischer Brennereien zurückgreifen.

Der Whisky Glenfiddich zum Beispiel bleibt im Verhältnis auch bei höherem Alter bezahlbar. Außerdem hat er mehrere Reifungsgrade in Miniaturgröße im Sortiment. Ein weiterer Tipp ist die Privatbrennerei Glenfarclas. Gerade deren jüngeren Abfüllungen überzeugen bereits mit einem vielfältigen Aroma.
Beide kommen im Übrigen aus der Region Speyside, die generell für Whiskys mit Süße, einer leichten Torfnote und etwas blumigem Duft bekannt ist. Die Vielfalt kann Ihnen helfen, den richtigen Geschmack für sich herauszufinden.

4.2. Geschmackstests und ihre Aussagekraft

Gerstenfeld

Nur etwa ein Fünftel der Ernte eignet sich überhaupt, um es zu Whisky weiterzuverarbeiten.

Einen Whisky-Test hat Stiftung Warentest, dem man durchaus ein hohes Maß an Neutralität unterstellen dürfte, leider noch nicht durchgeführt. Dafür finden sich im Internet eine Vielzahl an Bewertungen und Kommentaren zu den unterschiedlichsten Varianten. Gerade beim Geschmack lässt sich kaum eine neutrale Meinung bilden, auch nicht durch eine größere Menge an Rezensionen.
Wenn Sie nicht wissen, auf welche Aromen oder Charakteristika bei einer Meinung Wert gelegt wurde, lässt sich diese kaum einordnen. Am Ende wird es auf das eigene Probieren hinauslaufen.
Aber es gibt eine Reihe von Brennereien, die gern bei einer Probe dabei sein dürfen:

  • The Glenlivet (Speyside)
  • Bruichladdich (Islay – torfig)
  • Bowmore (Islay – etwas milder)
  • The Macallen (manchmal fälschlicherweise The Marcallan – Speyside)
  • Amrut (aus Indien)
  • Aureum (aus Deutschland)
  • Teeling (Irish Whiskey)
Whisky getestet: Eine Flasche horizontal auf einem Fließenboden

Mit 40 % Alkohol hat dieser Pennypacker-Bourbon-Whisky unseres Erachtens einen ganz typischen Alkoholgehalt.

5. Welche Bedeutung hat das Fass für den Whisky?

Im Gegensatz zu einem klassischen Kräuterschnaps mit weiteren Zutaten bezieht der Whisky einen Großteil seiner Aromen aus dem Fass, in dem er gelagert wird. Das Destillat selbst gewinnt lediglich bei der Malzung einige wichtige Geschmacksnoten. Im Fass kommen Farbe und vieles mehr erst hinzu.
Dabei können zwei Varianten unterschieden werden. Entweder wird ein gänzlich neues Fass innen ausgebrannt (getoastet) oder ein ehemaliges Sherry- oder Portweinfass wird verwendet.
Auch das Klima am Ort der Lagerung spielt eine entscheidende Rolle, genau wie die Kombination der Inhalte verschiedener Fässer.

Hinweis: Die Dauer der Einlagerung ist weniger von Bedeutung. Aus einem bereits fünfmal verwendeten Fass werden kaum mehr Aromen herauskommen, egal, wie lang Sie warten – eine Methode für Discount-Whiskys.

Auch die Größe ist wichtig. Je kleiner das Fass ist, um so mehr Inhaltsstoffe im Holz gelangen in den Alkohol. Das typische Fass in Schottland, das Hoghead, liegt bei etwa 250 Litern. Lesen Sie auf der Flasche Quarter Cask, so fasst es nur etwa ein Viertel davon. Ein solcher Whisky wird meist deutlich kräftiger ausfallen.

6. Häufig auftretende Fragen zum Whisky

Fässer

Alte Weinfässer verleihen dem Whisky zusätzlich einen kräftigen rötlichen Farbton.

6.1. Welche Whisky-Arten gibt es?

Grundlegend lassen sich zwei Arten unterscheiden. Der Single Malt kommt ausschließlich aus einer einzigen Brennerei und setzt als Grundlage nur auf Gerste. Dennoch werden verschiedene Fässer miteinander kombiniert, beispielsweise um stets einen fast identischen Geschmack zu erhalten.
Der Blended Whisky dagegen besteht aus einer Mischung verschiedener Whisky-Sorten. Blended wird oft als schlechtes Zeichen verstanden. Ein erfahrener Brenner ist aber durchaus in der Lage, aus der Verschmelzung unterschiedlicher Whiskys etwas Besonderes zu kreieren. Ein Beispiel dafür ist der Islay-Blend Cragabus.

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6.2. Was ist Whisky Sour?

Bei Whisky Sour handelt es sich um einen Long Drink aus zumeist recht preiswertem Bourbon, Limettensaft und Zucker. Ein Whisky Sour mit einem zusätzlichen Eiklar darin wird Boston Sour genannt.

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6.3. Wie wird Whisky hergestellt?

Getreide wird gemälzt, dann geschrotet, zu einer Maische verarbeitet, gegoren und schließlich destilliert. Spätestens nach dem dritten Destillieren beginnt die Lagerung des hochprozentigen Alkohols in einem Holzfass. Nach drei Jahren und einem Tag Wartezeit ist daraus Whisky geworden.

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6.4. Wieviel enthält ein Whisky Kalorien?

Fast alle Kalorien sind im Alkohol enthalten. So lässt sich für eigentlich jede Sorte sagen, dass ein Glas (40 ml) auf knapp 90 kcal kommt.

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6.5. Was ist der Unterschied zwischen Whisky und Whiskey?

Es handelt sich bei Whisky und Whiskey lediglich um eine unterschiedliche Schreibweise. Diese ist vor allem auf bestimmte Länder bezogen. In Schottland und auch Kanada heißt es Whisky. In den USA und Irland findet man hingegen Whiskey.

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6.6. Welches Getreide nutzt man für Whisky?

Je nach Whisky-Sorte nutzt man ein bestimmtes Getreide. Grain-Whisky kann zum Beispiel aus Weizen oder Gerste bestehen. Letztere ist ungemälzt. Rye-Whiskey besteht hingegen zu mindestens 51 Prozent aus Roggen.

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6.7. Wie trinkt man Whisky richtig?

Whisky genießen Sie bei Zimmertemperatur, die zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegt. In diesem Temperaturbereich entfalten sich die Aromen besonders gut. Mit Eis sollten Sie den Whisky hingegen nicht trinken, auch wenn dieses oftmals so suggeriert wird. Die Kälte des Eises verhindert die Aromen-Entfaltung und verwässert den Whisky zudem.

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Whisky: Video-Anleitungen und Reviews

In diesem YouTube-Video dreht sich alles um den 15 Jahre alten Single Malt Whisky von Dalwhinnie. Sei dabei, wenn der Whisky in einem ausführlichen Review/Tasting vorgestellt wird und erfahre alles über seine einzigartigen Aromen und den Reifungsprozess während der 15 Jahre Lagerung. Lasse dich von den Experten mitnehmen auf eine Genussreise und entdecke die Vielschichtigkeit dieses exquisiten Scotch Whiskys.