Bevor wir uns mit doppelseitigen tunesischen Häkelnadeln, tunesischen Häkelnadeln mit 3,5 mm Nadelstärke oder tunesischen Häkelnadeln mit 12 mm befassen, wollen wir einmal die Unterschiede zwischen Häkeln und Stricken betrachten.
Die tunesische Häkelnadel aus Tests im Internet hat Ähnlichkeiten mit einer Rundstricknadel, aber auch mit den Köpfen der klassischen Häkelnadel. Richtig verwendet sieht das Ergebnis anders aus als die Maschen, die man beim Häkeln oder Stricken erzeugen kann.
Woher kommt das Häkeln?
Häkeln als Technik der Textilverarbeitung ist deutlich jünger als das Stricken, wo man Fundstücke bis ins 13. Jahrhundert zurückdatieren kann. Die ältesten Häkelstücke stammen aus dem Jahr 1800, wobei sowohl China als auch Südamerika und arabische Staaten den Anspruch erheben, das Häkeln erfunden zu haben.
Beim Stricken handelt es sich um eine sogenannte Schlaufentechnik, bei der aus zwei Nadeln und einem Faden ein Gewebe entsteht. Einzelne Maschen werden in aufeinander aufbauenden Runden und Reihen nacheinander erzeugt. Dabei strickt man immer von einer Nadel auf die andere. Man kann flache Gewebe in Reihe stricken, aber auch in Runden oder mit mehreren Nadeln wie bei der Socke dreidimensionale Stoffe produzieren. Stricknadeln als Rundnadel mit Seil oder als zwei separate Nadeln sind lang und laufen spitz zu.
Beim Häkeln hingegen arbeitet man mit nur einer Häkelnadel, an deren Ende sich ein kleiner Haken befindet. Man hebt jeweils nur eine Schlaufe an und arbeitet aus dem Garn eine Art Schnur. Um nun ein Gewebe herzustellen, sticht man in umgekehrter Richtung wieder in die Schlaufen hinein und erzeugt aufbauend neue Maschen. Man kann klassisch in Reihe häkeln, aber auch in Runde für dreidimensionale Werke. Gehäkelte Gewebe sind etwas fester als gestrickte Stoffe. Die Handarbeit des Strickens kann man auch mit einer Strickmaschine durchführen, häkeln hingegen muss man immer mit der Hand.
Die Anleitung, um mit tunesischen Häkelnadeln ein Gewebe herzustellen, stellt sich in der Übersicht folgendermaßen dar:
Tunesischen Häkelnadeln bestehen aus zwei Nadeln mit gebogenem Kopf, die durch ein Seil miteinander verbunden sind.
- Wie auch beim Häkeln wird zunächst eine Kette aus einfachen Luftmaschen erzeugt, die dann zu einer Reihe an festeren Kettenmaschen gehäkelt wird.
- Wollen Sie einen Schal mit einer Maschenzahl von 40 häkeln, sollte die Kette aus 40 Maschen bestehen.
- Jetzt beginnen die Unterschiede, denn durch die letzte Masche auf der Häkelnadel zieht man eine weitere und sie verbleibt auf der Nadel.
- Danach greift man in die nächste Masche in der Kette und zieht so eine neue Masche wieder auf die Nadel.
- Der größte Unterschied liegt darin, dass die Maschen alle auf der Nadel bleiben und nicht wie beim europäischen Häkeln abgekettet werden.
- Ist man am Ende der 40 Maschen angelangt, muss das Werkstück nicht gedreht werden wie beim Stricken, sondern man häkelt einfach wieder zurück.
- Dieser Rückwärtsgang geht so vonstatten, dass man eine Schlaufe vom Faden zieht und diese neue Schlaufe wiederum durch die letzten zwei Maschen auf der Nadel zieht. Dies macht man so lange, bis nur noch eine Masche auf der Nadel ankommt und Sie beginnen von vorne.
Bevor Sie sich eine tunesische Häkelnadel mit 30 cm Länge zulegt, lohnt sich ein Blick in Video-Tutorials. Dort erschließt sich sehr viel anschaulicher, wie die Technik funktioniert. Gerade Menschen, die bereits Vorkenntnisse beim Häkeln und Stricken haben, erkennen recht schnell Techniken wieder und auch die Unterschiede.