Kaufberatung zum Spektiv-Test bzw. -Vergleich: Finden Sie mit unserer Hilfe Ihren persönlichen Spektiv-Testsieger!

Zusammengefasst im Überblick:
  • Anders als bei einem Mikroskop und Teleskop zeigt das Spektiv Objekte nicht auf dem Kopf stehend. Es bietet sich somit besonders für Erdbeobachtungen an, dank guter Vergrößerung aber auch für astronomische Phänomene.
  • Das Spektiv grenzt sich vom Fernglas durch die bessere Vergrößerung und damit automatisch ein höheres Gewicht ab. Oftmals finden sich außerdem die Stativhalterung, ein Kameraadapter und weitere Anschlussmöglichkeiten für eine vielseitige Nutzung.
  • Dank weitem Objektivdurchmesser sind die projizierten Bilder besonders hell. Der Einsatz bei Dämmerung wird so begünstigt, wobei einige wenige Spektive sogar als Nachtsichtgerät genutzt werden können.

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Spektive mit ihrer hochwertigen Optik und einer Vergrößerung, die an optische Geräte wie Teleskope oder auch Mikroskope heranreicht, sind ideale Begleiter für Tierfotografie oder ganz allgemein längere Beobachtungen weit entfernter Objekte. Auch bei Sportschützen findet das Spektiv Anwendung.

Hohe Ansprüche an die Linsen und deren Zusammenspiel führen dazu, dass insbesondere die führenden Hersteller optischer Geräte wie Leica, Zeiss, Nikon oder Bresser hauptsächlich Spektive anbieten. Welche anderen Marken ebenfalls eine Rolle spielen und welchen Einfluss das Sehfeld auf Ihre Tierbeobachtungen hat, erfahren Sie in unserem Spektiv-Vergleich 2023.

1. Welche sind die einzelnen Bestandteile des Spektivs?

Die Geräte in einem Spektiv-Test bestehen allesamt aus drei grundlegenden Elementen. Je nach Ausführung kommen zusätzliche Anbauten oder Funktionen hinzu, aber an den Grundlagen ist kein Vorbeikommen.

Bauteil Eigenschaften
Objektiv
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  • Linse in Richtung des Objekts
  • sein Durchmesser bestimmt die Menge einfallenden Lichts
  • wichtigster Bestandteil für Vergrößerung
  • muss Streulicht reduzieren und Farbveränderungen verhindern
  • hoher Aufwand bei der Herstellung nötig
Okular
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  • Linse in Richtung des Auges
  • seine Brennweite beeinflusst die Vergrößerung
  • variabel verstellbar oder mit Festbrennweite
Gehäuse
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  • stabil, leicht, wasserdicht
  • hochwertige Modelle mit Stickstoff gefüllt
  • im besten Fall vorbereitete Anschlüsse für Stativ, Sucher und weitere Adapter

Ein typisches Ausstattungsmerkmal selbst bei günstigen Spektiv ist die Stativhalterung. Da das Gewicht üblicherweise über 1 kg liegt, lässt sich darauf kaum verzichten. Achten Sie auch auf eine gute Drehbarkeit, während die Bewegung um 360° für die Beobachtung weit entfernter Objekte keineswegs zwingend notwendig ist.

Andere Extras wie ein Nachtsichtgerät oder ein Sucher finden sich dagegen nur an speziellen Modellen, die für Profis gedacht sind. So liegt zum Beispiel das Zeiss NV mit elektronischer Restlichtverstärkung beim Preis im mittleren vierstelligen Bereich.

Etwas anders verhält es sich mit dem Kameraadapter. Dieser lässt sich bei vielen Spektiven als Zubehör erwerben und statt des normalen Okulars anschließen. Wichtig ist hier, dass sowohl das Spektiv als auch die Kamera dazu passen.

Im Grunde alle bekannten Marken wie Nikon, Leica, Zeiss oder auch Vanguard bieten dafür Lösungen, weil die Vorzüge durch achtbar sind:

    Vorteile
  • guter optischer Sensor der Kamera steigert Auflösung im Vergleich zum bloßen Auge
  • spektakuläre Aufnahmen möglich
  • Details lassen sich festhalten für Tierzählungen etc.
    Nachteile
  • bei Kamerawechsel kann Adapter-Neukauf nötig werden

2. Auf welche verschiedenen Eigenschaften sollten Sie beim Kauf eines Spektivs achten?

2.1. Das Objektiv

Dämmerungszahl

Die Wurzel aus dem Produkt von Objektivdurchmesser und Vergrößerung ist die Dämmerungszahl und soll einen ersten Eindruck von der Leistung eines Fernglases liefern. Sie ist aber mit Vorsicht zu genießen, da eine hohe Vergrößerung die Zahl erhöht, aber gerade bei schwachem Licht eher hinderlich ist. Deutlich komplexer und mit Rücksicht auf Lichtverhältnisse und optische Güte ist die Fernrohrleistung ausgestaltet. Sie berücksichtigt in deutlich größerem Maße das Objektiv.

Oberste Priorität in Spektiv-Tests besitzt das Zusammenspiel der einzelnen optischen Elemente, welches die Vergrößerung und noch mehr die Verzerrungsfreiheit bestimmt.

Am Objektivdurchmesser in mm lässt sich zunächst abschätzen, wie hell das resultierende Bild wird. Für Beobachtungen auch bei Dämmerung sollte er etwa 80 Millimeter betragen, gern mehr.

Je größer das Objektiv aber ist, umso wichtiger werden zusätzliche Linsen, weil Licht in verschiedenen Farben unterschiedlich gebrochen wird. Je dicker und größer die Linse, umso extremer werden die Veränderungen. Wenn Sie ein Spektiv kaufen, können Sie vor allem im unteren Preissektor diese Regenbogeneffekte an Rand des Bildes beobachten.

Bei den besten Spektiven werden Sie diesen dagegen nicht oder nur minimal finden. Auch die Verzerrung Richtung Bildrand ist dann fast nicht mehr erkennbar. Diese können Sie beobachten, wenn Sie einen Pfahl anvisieren und in der Optik langsam nach außen schieben. Bleibt er selbst bei großer Entfernung und starker Vergrößerung noch am Bildrand gerade, sind Sie wahrscheinlich im Bereich von zum Beispiel den Swarowski-Spektiven BTX, die aber etwa 3000 Euro kosten.

2.2. Brennweite und Vergrößerung

spektiv-tierbeobachtung

Spektive sind von vornherein für den Außeneinsatz konzipiert. Wird es zu extrem für die anspruchsvolle Optik, helfen zusätzliche Schutzmaßnahmen.

Die Brennweite in mm verrät Ihnen die genaue Vergrößerung. Wenn Sie zusätzliche Okulare oder Telekonverter einsetzen, können Sie sie selbst berechnen. Die Brennweite des Objektivs geteilt durch jene des Okulars ergibt die Vergrößerung.

Damit hängt wiederum auch das Sehfeld zusammen. Zum Beispiel bei 70-facher Vergrößerung werden Sie auf einen Kilometer Entfernung knapp 15 Meter überblicken können. Je größer dieser Bereich bei gleichbleibender Vergrößerung ist, umso besser ist das Okular, was für die optische Güte des gesamten Spektivs spricht.

Im Grunde hilft Ihnen die Angabe des Sehfeldes aber vor allem besser abschätzen zu können, was Sie damit beobachten können. Ein Hirsch aus 500 Metern Entfernung ist mit einem Sprung aus dem oben erwähnten Sehfeld verschwunden.

Tipp: Für schnelle Bewegungen eignet sich ein Spektiv mit starker Vergrößerung in der Regel nicht. Mit einem zusätzlichen Okular können Sie aber genau diese senken. Nehmen Sie verschiedene Brennweiten mit, um auf die jeweiligen Situationen reagieren zu können.

2.3. Vergütung

Glas reflektiert einen Teil des Lichts. Das lässt sich an jeder Fensterscheibe sehen. Eine Beschichtung der Linsen kann diesen Effekt verringern, sodass Sie ein helleres Bild betrachten können.

Ist diese Art der Vergütung auf allen Linsen im Spektiv aufgetragen, spricht man von Vollvergütung. Sind mehrere Schichten aufgetragen, damit die Reflexion beinahe vollständig unterbunden wird, spricht man sogar von voller Mehrschichtvergütung.

Wie genau die Hersteller dabei vorgehen, bleibt üblicherweise Firmengeheimnis, sodass die Preissprünge zum Beispiel zwischen einem Spektiv von Swarowski und TS-Optics trotz höchster Vergütung gigantisch ausfallen können.

Tipp: Farbverläufe, manchmal in Form sogenannter Newtonsche Ringe, deuten auf eine ungleichmäßige Vergütung hin.

2.4. Gewicht und Zubehör

spektiv-und-stativ

Ohne Stativ lassen sich weit entfernte Objekte fast nicht mehr in Ruhe beobachten.

Am Gewicht in g lässt sich nicht selten die Wertigkeit abschätzen. Das funktioniert verlässlich aber nur in eine Richtung. Ein leichtes Spektiv kann nicht die Leistung eines optischen Geräts erreichen, das mehrere Kilos auf die Waage bringt.

Allein die Linsen, die Darstellungsfehler beheben und Verzerrungen beseitigen, treiben das Gewicht nach oben. Wirklich leicht sind im Normalfall nur Spektive für Kinder wie das Modell Celestron Kids mit 270 g, das eine gute Vergrößerung erreicht, aber optisch nicht überzeugen muss und kann.

Ein Kowa TSN-82SV ohne spektakuläre Bildeigenschaften, sondern mit lediglich soliden Werten liegt hingegen bei 1500 g. Besonders anspruchsvolle Optiken wie in einem Nikon EDG 85A für über 3000 Euro sind mindestens noch einmal ein Kilogramm schwerer.

Tipp: Beim Spektiv ist das Gewicht allenfalls zweitrangig. In einer stabilen Tasche verstaut, lässt sich ein schweres Modell an jeden Ort transportieren. Für die Hosentasche oder zum Umhängen sind lediglich Ferngläser und Feldstecher gedacht.

3. Wie schneiden die verschiedenen Modelle im Spektiv-Tests je nach Einsatzbereich ab?

Bei Stiftung Warentest findet sich kein Spektiv-Testsieger, aber dafür in einem Test von Ferngläsern aus dem Jahr 2004 ein wertvoller Tipp: Bevor Sie eine vierstellige Summe in die Hand nehmen, sollten Sie gut überlegen, ob eine derartige Optik überhaupt für Ihre Anforderung und Ihr Hobby notwendig und sinnvoll ist.

Ein Spektiv von Lidl oder Aldi kann zur Mitnahme auf Wanderungen oder bei der gelegentlichen Vogelbeobachtung besser geeignet sein als ein Modell aus der Luxusklasse. Es hat in der Regel ein deutlich niedrigeres Gewicht und es verzeiht einen weniger pfleglichen Umgang besser – und sein es nur, weil die Neuanschaffung günstiger ist.

Hinweis: Auch ein günstiges Spektiv muss ein paar Mindestanforderungen erfüllen. Sehen Sie schon beim ersten Durchschauen, dass Licht und Proportionen verzerrt werden, lassen Sie lieber gleich davon ab. Bleiben Sie in diesem Fall lieber bei den vertrauten Herstellern und investieren ein paar Euro mehr in deren Einsteigermodelle.

Sind Ihre Ansprüche hoch, ist der Nutzen immer noch von der Anwendung abhängig. Ein Spektiv für die Jagd benötigt ein großes Objektiv für helle Bilder in der Dämmerung. Der Zoom-Bereich muss groß sein, um auf verschiedenste Situationen reagieren zu können. Die Vergrößerung selbst darf hingegen begrenzt sein.

Nehmen Sie ein Spektiv für die Vogelbeobachtung oder für andere wilde Tiere, kann eine starke Vergrößerung die entscheidende Eigenschaft sein. Im Gegensatz zur Jagd ergibt hier der Einsatz eines Adapters für die Kamera Sinn. Weniger Wert müssen Sie dagegen auf die Fähigkeiten bei schwachem Licht legen.

4. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Spektiv-Vergleich

4.1. Welches Spektiv eignet sich für Sportschützen?

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Ein Teleskop wird nur stationär genutzt. Dagegen ist das Spektiv mobil und zeigt die Bilder außerdem nicht falsch herum, was nur am Nachthimmel egal ist.

Abhängig von der Distanz sollte das Spektiv eine mehr oder weniger gut ausgeprägte Optik vorweisen. Bei einem Abstand zum Ziel von 50 m werden Sie weder eine große Objektivöffnung noch eine besonders hohe Vergrößerung benötigen, sodass zum Beispiel ein Bresser Spektar bereits vollkommen ausreicht.

Geht es allerdings um mehrere hundert Meter, sollten Sie bezüglich der Optik andere Anforderungen stellen und werden auch einen höheren Preis zahlen müssen. Eine gute Vergrößerung und ein weiter Zoombereich für verschiedene Distanzen sind hier besonders wichtig.

Ein paar geeignete Spektive sind zum Beispiel:

  • Kowa-Spektiv TSN-601
  • Bresser Condor
  • Nikon-Spektiv ED 50
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4.2. Welches Spektiv ist gut für Vogelbeobachtungen?

Um Vögel bei der Brut oder dem Nestbau zu beobachten, genügt zum Einstieg eine 30-fache Vergrößerung. Wollen Sie ambitionierter herangehen, darf es gern eine 60-fache Vergrößerung oder mehr sein.

Außerdem stellt sich die Frage, ob Sie direkt passende Fotos machen wollen. Dafür gibt es das etwas ungelenke Wort Digiskopie, also digital und das griechische „-skopie“ für Beobachtung. Hierfür benötigt das Spektiv einen passenden Adapter und fungiert dann als das Objektiv Ihrer Kamera.

Ein paar Beispiele sind für geeignete Spektive:

  • Celestron-Spektiv Hummingbird
  • Vanguard-Spektiv Endeavor HD 82
  • Zeiss-Spektiv Victory Harpia
  • Leica-Spektiv APO-Televid 65

Tipp: Mit einer guten Digitalkamera bewahren Sie nicht nur die Momente, sondern können die Aufnahmen am Computer auf weitere Details untersuchen, die so nicht zu sehen gewesen wären.

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4.3. Was ist besser: Fernglas oder Spektiv?

Ein Spektiv ist besser, wenn Sie mit dem Fernrohr beobachten möchten. Ein gutes Beispiel ist die Vogelbeobachtung. Das Spektiv bietet im Vergleich zum Fernglas einen höheren Vergrößerungsfaktor.

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4.4. Was ist der Unterschied zwischen Spektiv und Teleskop?

Sowohl Spektive als auch Teleskope sind Fernrohre. Teleskope werden aber für die Sternenbeobachtung genutzt, während Spektive vor allem bei der Naturbeobachtung zum Einsatz kommen. Darüber hinaus weisen Teleskope oftmals eine höherwertiger Optik auf.

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4.5. Welche Vergrößerung bietet ein Spektiv?

Der Vergrößerungsfaktor beim Spektiv liegt zwischen 20 und 80. Entscheidend für die Vergrößerung ist das Okular, welches Sie bei einem Spektiv austauschen können. Von Vorteil sind Spektive, die gleich mit mehreren Okularen geliefert werden.

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Spektiv: Video-Anleitungen und Reviews

In diesem YouTube-Video stellen wir das Celestron Regal M2 ED Spotting Scope vor, genauer gesagt das 52304-DS M2 65ED Regal Spektiv in der Farbe Grün. Wir erklären seine beeindruckenden Funktionen, wie seine ED-Glas-Optik, die für scharfe, klare Bilder sorgt, und seine vielseitigen Vergrößerungsmöglichkeiten. Begleiten Sie uns bei diesem Test und erfahren Sie alles, was Sie über dieses erstklassige Spektiv wissen müssen!