Wie bei allen Speiseölen ist bei Sonnenblumenöl die Art des Pressverfahrens entscheidend für den Gesundheitswert des Öls. Dabei ist Sonnenblumenöl kaltgepresst deutlich gesünder als heißgepresstes bzw. raffiniertes Sonnenblumenöl. Grund dafür ist die Tatsache, dass die gesunden ungesättigten Fettsäuren im Sonnenblumenöl bei der Herstellung durch Heißpressung vermehrt verloren gehen.
Übrigens: In Sonnenblumenöl stecken auch ein paar Vitamine, nämlich Vitamin A und Vitamin E. Diese sind ähnlich hitzeempfindlich wie ungesättigte Fettsäuren, weshalb kaltgepresstes Sonnenblumenöl auch vitaminreicher ist.
Raffiniertes Sonnenblumenöl wird inzwischen fast öfter angeboten als kaltgepresstes Bio-Sonnenblumenöl. Verantwortlich hierfür ist die bessere Eignung von heißgepresstem Sonnenblumenöl zum Braten und Frittieren, lässt sich Sonnenblumenöl doch besser erhitzen, wenn es raffiniert wurde. Ein kleiner Vergleich der beiden Pressverfahren:
Sonnenblumenöl-Typ | Eigenschaften |
kaltgepresstes Sonnenblumenöl | - reich an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren laut Sonnenblumenöl-Tests
- natürlicher Geschmack
- kräftig gelbe Farbe
- ideal zum Verfeinern und Abschmecken
- Rauchpunkt bei nur 107 °C
- teurer in der Herstellung
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heißgepresstes Sonnenblumenöl | - keine Vitamine und nur wenige ungesättigte Fettsäuren
- meist geschmacksneutral
- eher blassgelb
- raffiniert ist Sonnenblumenöl zum Frittieren und Braten geeignet
- Rauchpunkt bei 213 °C
- günstiges Sonnenblumenöl durch preiswerte Herstellung
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1.1. Sonnenblumenöl ist nicht ungesund, aber maßvoll zu verwenden
Beim Kauf von Sonnenblumenöl haben Sie in der Regel die Wahl zwischen mechanisch gepresst und kalt gepresstem Öl.
Dass Sonnenblumenöl nicht so gesund ist wie zum Beispiel Olivenöl, liegt an der Relation der öleigenen Omega-Fettsäuren.
Während Omega-3-Fettsäuren das Sonnenblumenöl durchaus gesund machen würden, kommen sie in diesem Öl doch nur relativ geringfügig vor. Sehr hoch ist dagegen der Anteil an Omega-6-Fettsäuren.
Das Problem: Als gesund gilt eine Relation von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren im Verhältnis 5:1. Sonnenblumenöl weist diesbezüglich ein recht ungünstiges Verhältnis von 20:1 auf. Dabei kann eine zu hohe Tagesdosis von Omega-6-Fettsäuren neben Entzündungsvorgängen im Körper sogar die Entstehung von Krebs provozieren. Wer Sonnenblumenöl also beim Braten und Kochen nutzt, sollte das Öl sehr sparsam dosieren.
1.2. Nutzung als Pflege- und Kräuteröl ist gesünder
Es gibt eine Möglichkeit, Sonnenblumenöl dennoch gesund anzuwenden und ihm dabei auch gleich seine heilsamen Vitamine zu entlocken. Weil es so geschmacksneutral ist, wird das Öl nämlich gerne als Basisöl für Kräuteröle und DIY-Pflegeprodukte wie Hautöl oder Haaröl verwendet. Gerade die Vitamine A und E im Sonnenblumenöl sind hier von besonderem Gesundheitswert für Haut und Haare.
1.3. Kräuteröl aus Sonnenblumenöl selber machen
Um einen Ölauszug herzustellen, vermengen Sie einfach ein paar Kräuter Ihrer Wahl gemeinsam mit dem Sonnenblumenöl in einem 1l Behälter (z.B. Einmachglas oder Schraubglas). Gute Haut- und Haarkräuter sind zum Beispiel
- Arnika
- Kamille
- Königskerze
- Ringelblume
- Zaubernuss
Verschließen Sie das Glas gut und stellen Sie es für etwa vier Wochen an einen dunklen Ort. Dabei sollten Sie das Glas regelmäßig schütteln, damit sich die Wirkstoffe gut im Sonnenblumenöl verteilen. Nach der Extraktionszeit filtern sie dann die Kräuter ab. Der Ölauszug eignet sich anschließend zum Beispiel als Zutat für Cremes, Haaröle, Gesichtsmasken oder Körperöle.
Tipp: Verwenden Sie zur Herstellung von Kräuterölen am besten kaltgepresstes Bio-Sonnenblumenöl. In ihm sind noch besonders viele Vitamine und ungesättigte Fettsäuren enthalten, die der Haut- und Haargesundheit dienlich sind.
Achten Sie beim Kauf von Sonnenblumenöl darauf, ob das Produkt beispielsweise zum scharfen Anbraten oder kalte Speisen geeignet ist.