2.1. Die Länge
Die Mittelsäule
Eine gute Arbeitshöhe ist bequem und vor allem über den ganzen Tag hinweg kräftesparend. Beim Reisestativ kann die passende Höhe mit einer langen Mittelsäule erreicht werden. Zu lang darf sie aber nicht sein, weil die Standfestigkeit des Stativs mit einem hohen Schwerpunkt und zu kurzen Beinen wieder sinkt.
Draußen im Gelände können Hindernisse wie Wurzeln oder Sträucher das Motiv verdecken. Auf einer Feierlichkeit, die Sie fotografieren sollen, werden viele Stunden mit Einstellen, Fotografieren und Überprüfen vergehen.
In beiden Situation ist die Arbeitshöhe in cm ein wichtiger Aspekt. Bei großen Stativen liegt sie üblicherweise jenseits von 150 cm. Wollen Sie das Reisestativ ähnlich handhaben, darf der Wert nicht zu sehr davon abweichen. Das Rollei Reisestativ Traveler No.1 erreicht zum Beispiel 142 cm, das Manfrotto Element Traveller sogar 164 cm, was besonders für große Fotografen gut passt.
Für alle anderen Gelegenheiten wie Nachtaufnahmen oder Aufnahmen mit dem Selbstauslöser genügt das Ministativ mit deutlich weniger als 50 cm Arbeitshöhe vollkommen, das dafür einige Vorzüge aufzuweisen hat:
Vorteile- benötigt kaum Platz im Gepäck
- meist sehr leicht
- Stabilität und Standfestigkeit gut
- günstiger als hohe Reisestative
Nachteile- fehlende Höhe schränkt Vielseitigkeit ein
Manfrotto gehört zu den weltweit unter Profis bekannten Marken, kann uns mit diesen kleinen Traveller Kit aber auch für den normalen Verbraucher überzeugen.
2.2. Gewicht und Größe
Beim Gewicht in g gibt zumindest für den Hobbyfotografen wenig zu beachten. Als leichte Stative lassen sich im Grunde alle Stativ-Typen bezeichnen, weil kaum ein Reisestativ 2 kg oder mehr erreicht. Die kompakten Versionen liegen sogar unter einem halben Kilogramm.
Bei einer Abenteuerreise in bergigem Terrain kann dieser Unterschied dagegen an Bedeutung gewinnen. Die besten Reisestative für genau solche Extremsituationen sind die Ministative, während die Beinkonstruktionen bei den ausfahrbaren und flexiblen Stativen mehr Gewicht mitbringen.
Tipp: Ein Reisestativ im Handgepäck kann wegen spitzer Füße und lang ausfahrbarer Teleskopbeine vom Sicherheitspersonal abgelehnt werden. Hier sollten Sie vorsichtshalber nur die kleinen Varianten mitführen.
Bei nächtlichem Licht zu fotografieren, erfordert eine komplett unbewegte Kamera, die fest auf einem Stativ ruht.
2.3. Die Stabilität
In einem Reisestativ-Test gibt es kein Vorbeikommen am sicheren Sitz Ihrer wertvollen Kamera. Vor allem die Belastbarkeit in kg ist dafür ein wichtiger Indikator. Nehmen Sie zum Beispiel eine DSLR-Kamera wie die Nikon D5300, ein Teleobjekt von Tamron dazu und einen Blitz von Metz, die zusammen annähernd 2 kg erreichen. Oder ein eher kuriose Rolleiflex, die allein bereits ein Kilo wiegt.
Für diese Anforderungen sind viele Ministative nicht mehr geeignet. Auch günstige Reisestative, die manchmal sogar bei Aldi oder Lidl zu finden sind, werden kaum bessere Werte erreichen. Ein größeres Kamerastativ von Rollei oder Mantona dagegen nimmt auch schwere Kameras mühelos auf. Mit einer kleinen Systemkamera müssen Sie sich darüber jedoch weniger Gedanken machen.
Der Stativkopf muss in jedem Fall gut einstellbar sein, sich am besten mit einem Gewinde arretieren lassen und so einen sicheren Halt bieten.
Beim Stativgewinde ist 1/4 Zoll der absolute Standard, weil im Grunde alle Kameras für den Privatgebrauch das passende Gegenstück besitzen. Für Mittelformatkameras mit dem größeren Gewinde von 3/8 Zoll gibt es Adapter oder professionelle und sehr teure Stative, die unmittelbar das passende Gewinde bieten.
Tipp: Lassen Sie bei der Suche nach einen stabilen Stativ immer Luft nach oben. Auch wenn Ihre Kamera nur 500 Gramm wiegt, können ein Wechsel des Modells und Zubehör das Gewicht schnell nach oben treiben.
Ebenfalls für die Stabilität wichtig ist die Art des Beinverschlusses. Bei den Stativen mit Teleskopbeinen finden sich zwei Methoden: der Drehverschluss und ein Klickverschluss.
Das Drehen erlaubt ein stufenloses Verstellen, um das Stativ an jede noch so kleine Veränderung anzupassen. Der Klickverschluss ist beim Feststellen einfacher zu handhaben, sodass die Beine bei unachtsamem Umgang nicht einfach zusammenrutschen können.
Ein Einsatzmöglichkeiten eines kleinen Stativs reichen vom Familienfoto über ein Bewerbungsvideo bis zur Dauerbelichtung.
2.4. Das Material
Gerade beim Kamera-Stativ für die Reise hat sich Carbon, also Kohlenfaserstoff, etabliert. Das Material ist sehr leicht, äußerst stabil und belastbar. Die Herstellung aber gestaltet sich aufwendig, sodass Sie mehr Geld in die Hand nehmen müssen, wenn Sie in solches Reisestativ kaufen.
Ein paar hundert Gramm schwerer ist Aluminium. Das findet sich aber nicht nur an besonders günstigen Reisestativen, sondern kann durchaus auch im Premiumbereich zum Einsatz kommen.
Das zusätzliche Gewicht lässt sich zumeist verkraften und es ist wesentlich robuster. Während Carbon bei einem unglücklichen Aufprall auf einen spitzen Gegenstand zersplittern kann, trägt Aluminium von einem solchen Sturz allenfalls eine Beule davon.