Bevor wir uns im Verlauf dieses Vergleichs mit Okuliermessern für Linkshänder, Okuliermessern für Blumen und Okuliermessern mit Rindenlöser detaillierter befassen, wollen wir einmal erläutern, wozu Okuliermesser aus Internet-Tests überhaupt benutzt werden.
Die Okulation beschreibt einen Vorgang, bei dem eine noch ruhende Knospe samt der Rinde rundherum in eine eingeschnittene Rinde einer Unterlage, also einer bereits gewachsenen Pflanze geschoben wird. Die Knospe entwickelt sich zum Ast der seitlich nach oben aus der Unterlage herauswächst.
Beim Veredeln von Obstbäumen werden praktisch zwei verschiedene Sorten miteinander gekreuzt, sodass sich zwei gute, gewünschte Eigenschaften verbinden. Dies kann starkes Wachstum oder eine hohe Widerstandsfähigkeit sein. Veredeln kann aber auch bedeuten, dass schlecht wachsende und wenig wurzelnde Stecklinge nicht in der Erde heranreifen, sondern mit einer starken Pflanze verbunden werden und so besser wachsen. Bei unseren Recherchen in den verschiedenen Okuliermesser-Tests im Internet haben wir zwei Definitionen bzw. Techniken für die Veredelung entdeckt:
Nutzen Sie ein Okuliermesser, um Sträucher, Bäume und Co. in Ihrem Garten in Form zu schneiden und bei der Vermehrung zu unterstützen.
- Kopulation: Hierbei handelt es sich um die häufigste Art der Vermehrung, wo zwei ähnlich starke Unterlagen- und Edelantriebe miteinander verbunden werden. Dazu werden beide schräg mit dem Okuliermesser bzw. Kopuliermesser angeschnitten, sodass sich eine möglichst große Verwachsungszone bildet. Mit viel Routine gelingt dies erfahrenen Gärtnern recht einfach, wobei die Technik viel handwerkliches Geschick erfordert.
- Okulation: Die einfachere Veredelungstechnik ist die Okulation beispielsweise bei Obstbäumen. Man setzt dabei eine Knospe der sogenannten Muttersorte auf eine kräftige Unterlage. Mit dem scharfen Okuliermesser wird ein T-förmiger Schnitt auf der Unterlage durchgeführt und die Rinde wird vorsichtig gelöst. Die Knospe wird dann achtsam in diesen Schnitt eingefügt, bevor eine Art Verband angelegt wird, der die Schnittstellen vor Verunreinigungen schützt.
Ein stabiles Okuliermesser ähnelt optisch einem Taschenmesser, wobei meist zwei Klingen und ein Rindenlöser im Griffmaterial verschwinden können. Sehen Sie ein Messer mit nur einer klappbaren Klinge, dann handelt es sich um das Okuliermesser Gartenhippe.
Sie sollten Pflanzen, Bäume und Sträucher nie bei Regenwetter veredeln. Denn Sie fügen den Pflanzen „Wunden“ zu, die entsprechend sauber und hygienisch bleiben sollen, was bei Feuchtigkeit nur bedingt möglich ist.
Was ist eine Veredelung?
Die Veredelung spielt bei Obstbäumen und Ziersträuchern eine wichtige Rolle, wird aber auch bei Tomatenpflanzen und anderen Sorten angewendet. Profis sprechen von einer Form zur vegetativen Vermehrung, wo mindestens zwei verschiedene Sorten zusammengefügt werden.
Passionierte Rosenzüchter verwenden die Okuliermesser für ihre Blumen auch zur Pflege und entfernen Äste, Triebe oder verholzte Teile. Bei der echten Vermehrung kommt das Okuliermesser zur Anwendung, um den Edelreiser (das zu vermehrende Gehölz) auf einer Unterlage (Unterlagengehölz) nach dem Anwachsen zur Pflanze heranreifen zu lassen. Schwach wachsende Rosensorten werden beispielsweise mit dem Rosen-Okuliermesser auf wuchernde Wildlingsunterlagen gesteckt, um die Eigenschaften beider Arten zu kombinieren. So entstehen in Baumschulen aus empfindlichen Rhododendronsorten und der Pflanze Inkarho blühende Sträucher, die Kalk im Boden gut vertragen. Auch Spalierobst entsteht durch Veredelung, ebenso viele andere Zierpflanzen in unseren Gärten.