Bevor wir darauf eingehen, wann Lippenstift als Rouge zweckentfremdet werden kann, wie man Lippenstift fixieren oder einen besonders langanhaltenden Lippenstift erkennen kann, wollen wir einmal die grundsätzlichen Eigenschaften von Lippenstift in Internet-Tests erläutern.
Entstanden sind die ersten Lippenstifte in heutiger Form wohl im 19. Jahrhundert und dienten bereits seinerzeit als kosmetisches
Produkt zur Färbung der Lippen. Allerdings deutet schon ein Fund aus dem Jahr 3.500 vor Christus drauf hin, dass eine Form der Lippensalbe bei den Sumerern verwendet wurde. Die Königin Nofretete hat sich bereits 1.350 vor Christus neben den Augen auch den Mund geschminkt. Auch Männer und Krieger haben sich auf dem ganzen Globus mit Kriegsbemalung verziert. Im frühen Japan waren hochgestellte Frauen zum Schminken sogar verpflichtet, die für ihre Lippen eine Mixtur aus Honig, Wachs und farbigen Pigmenten eingesetzt haben.
Der erste Lippenstift der Neuzeit wurde auf der Weltausstellung in Amsterdam im Jahr 1883 präsentiert. Ein fester Stift aus Hirschtalg, Bienenwachs und Rizinusöl samt Farbpigmenten wurde seinerzeit noch in einem Seidenpapier eingeschlagen und aufbewahrt.
Profis tragen Lippenstift mit Pinseln auf
Professionelle Make-up-Artists arbeiten meist nicht mit dem dicken Stift, sondern verwenden Pinsel für ein perfektes Finish. Sollten Sie auch so vorgehen wollen, vergessen Sie nicht die regelmäßige Reinigung des Lippenpinsels, da sich darin sonst Bakterien und Keime ansiedeln können.
In den 1940er Jahren kam dann der Stift nicht mehr im Seidenpapier oder anderen Verpackungen daher, sondern wurde durch den Drehmechanismus samt Deckel zum wirklich praktischen Begleiter. Moderne Lippenstifte als Set oder einzeln erhältlich, bestehen in verschiedenen Kombinationen aus folgenden Inhaltsstoffen:
- Ölen wie Palmöl, Kakaobutter oder auch Erdöl
- Wachs wie Bienen-, Candelilla-, Carnaubawachs oder Lanolin
- Farbe aus Schellack oder Eisenpigmenten
- Stabilisatoren, die für eine längere Haltbarkeit sorgen
- Antioxidantien wie Vitamin E oder C, die für eine längere Haltbarkeit der Öle sorgen
Für viele Menschen gehört der passende Lippenstift zu einem kompletten Make-up-Look einfach dazu.
Nicht immer werden nur natürliche Lippenstifte mit pflanzlichen Inhaltsstoffen verwendet. Schellack ist beispielsweise für Veganer ungeeignet, da er aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Palmöl hingegen ist zwar ein Naturprodukt, für dessen Anbau aber wertvolle Regenwälder abgeholzt werden. Erdöl ist für die Industrie extrem günstig, allerdings ein endlicher Rohstoff, der die Poren der Haut verstopft und sogar krank machen kann. Verzichten Sie nach Möglichkeit auch auf Kosmetik, für deren Entwicklung Tierversuche durchgeführt wurden.
Weiterhin unterscheidet man bei Lippenstift und anderen Produkten zur Gestaltung folgende Varianten:
- matter Lippenstift: Satte Farben ohne Glanz mit langer Haltbarkeit auf den Lippen.
- glänzender Lippenstift: Glänzende Textur spiegelt Licht wider und lässt die Lippen voller wirken, hält aber weniger gut.
- Lipgloss: Im Gegensatz zum Lippenstift kein fester Stift, sondern ein flüssiges Produkt. Glänzt stark und wird mit einem Applikator aufgetragen.
- Konturenstift: Die Konturen der Lippen werden vor dem Auftragen des Lippenstiftes nachgezogen, damit die Farbe nicht verläuft. Formen können betont und angepasst werden.
- Lippenpflegestift: Farblose Fettstifte verhindern rissige Lippen und spenden leichten Glanz.