Kaufberatung zum Kaminofen-Test bzw. -Vergleich: Finden Sie mit unserer Hilfe Ihren persönlichen Kaminofen-Testsieger!

Zusammengefasst im Überblick:
  • Der Kaminofen soll in der Regel nur als Ergänzung eingesetzt werden und dank durchsichtiger Tür und edler Optik ein Blickfang sein. Schon mit einer geringen Heizleistung wird er dieser Aufgabe gerecht.
  • Holz setzt schnell Wärme frei und brennt nicht sehr lang. Mit einem Kachelofen oder einem Kaminofen mit Speckstein können Sie die Wärme über längere Zeit erhalten.
  • Vom Pelletofen bis zum Ofen für Steinkohlebriketts gibt es eine große Auswahl an Brennstoffen. Pellets sind sehr effizient, Kohlen brennen lang und Holz sieht gut aus.

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Für einen kühlen Abend im Sommer oder Herbst muss nicht das gesamte Heizsystem aktiviert werden. Ein Kaminofen mit vergleichsweise geringer Leistung wird hierfür vollkommen genügen und im Winter hilft er, das Haus zusätzlich warm und vor allem gemütlich zu halten.

Dabei gilt es, einige Entscheidungen zu treffen, wenn Sie einen Kaminofen kaufen. Soll ein Wasseranschluss die Zentralheizung ergänzen? Soll eine externe Luftzufuhr erfolgen? In unserem Kaminofen-Vergleich 2023 erfahren Sie, mit welchen Methoden Sie die Wärme besonders effektiv nutzen und wie die Leistung des Holzofens optimal ausgeschöpft wird.

1. Was Sie Grundlegendes für den Einbau eines Kaminofens wissen müssen?

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Ein Kamin bringt schnell Wärme in unterkühlte Räume und unterstützt die Heizung dabei effektiv.

Bevor Sie sich in diverse Kaminofen-Tests vertiefen, sollten einige Vorüberlegungen angestellt werden. Zunächst muss ein Schornstein vorhanden sein, über den der Rauch abziehen kann. Fehlt er oder ist an einer ungünstigen Stelle verbaut, muss ein neuer Schornstein mittels Wanddurchbruch und Rohrleitungen nach außen gezogen werden.

Vorab sollten Sie sich in jedem Fall den Rat eines Schornsteinfegers einholen. Dieser kann prüfen, ob der vorhandene Abzug ausreichend dimensioniert ist und der Raum über genügend Frischluftzufuhr verfügt oder ein weiterer Durchbruch nötig ist. Außerdem kann er Ihnen Hinweise geben, wie hoch die Leistung des Kaminofens sein sollte.

Den Einbau vertrauen Sie am besten einem Ofensetzer an. Dieser wird alle Schritte mit der gebotenen Sorgfalt und unter Beachtung der Sicherheit ausführen. Als erfahrener Heimwerker können Sie einen solchen freistehenden Holz- oder Schwedenofen allerdings auch selbst verbauen.

Hinweis: Vor Inbetriebnahme muss die neue Feuerstelle vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Erst bei Einhaltung der geltenden Abgasnormen wird dieser den Betrieb freigeben. Haben Sie sich an die Ratschläge der vorangegangenen Beratung gehalten, sollte dem aber nichts im Wege stehen.

2. Welche verschiedenen Typen von Kaminöfen gibt es?

2.1. Die wichtigsten Unterschiede

Neben dem klassischen Schwedenofen, der mit seinem schlichten Design an einen traditionellen Saunaofen erinnert, gibt es eine Reihe weiterer Ofenformen vom modernen Kaminofen bis zum einfachen Kamineinsatz für den Schornstein.

Art Eigenschaften
Kamin
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  • fest im Schornstein verbaut
  • keine optimale Wärmeabgabe
  • Optik steht im Vordergrund
  • nur für Holzscheite gedacht
Kaminofen
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  • ergänzt die Heizung
  • schnelle Wärmeabgabe
  • nur für Holzscheite gedacht
  • in der Regel ein Zeitbrandofen für kurzes Aufheizen
Kachelofen
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  • speichert die Wärme und gibt sie langsam ab
  • Kaminofen für Dauerbrand-Einsatz
  • kann mit Holz und Briketts befeuert werden
Pelletofen
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  • regelt als elektrischer Kaminofen die Feuerung automatisch
  • heizt mit standardisierten Pellets
  • dank Dauerbetrieb Alternative zur Zentralheizung

2.2. Der effektive Einsatz

Getesteter Kaminofen Fenix steht auf dem Boden.

Hier sehen wir einen Fenix-Kaminofen, der unter dem Brennraum Platz für Kaminholz bietet.

Wenn Sie einen Kaminofen kaufen, ist er üblicherweise als Ergänzung zur vorhandenen Heizung gedacht. Er soll einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor einbringen und nicht etwa allein für die Erwärmung des Hauses zuständig sein.

Außerdem gibt es einige zusätzliche Funktionen, die je nach Ihrer Situation durchaus sinnvoll sein können. Wollen Sie zum Beispiel zusätzlich Wärme speichern, die erst später abgegeben wird, ist der beste Kaminofen ein sogenannter Kachelkamin.

So gibt zum Beispiel den Hark-Kaminofen 203.6, der über die große, gekachelte Oberfläche zunächst die Hitze des Feuers aufnimmt und sie erst langsam wieder abgibt.

Auf andere Weise gelingt die Wärmespeicherung mit einem wasserführenden Kaminofen. Ein Beispiel ist etwa der Kaminofen Justus Island Aqua, dessen Warmwassertauscher in das Leitungssystem einer Zentralheizung integriert werden kann. Die Vorteile der Methode sind unbestreitbar:

    Vorteile
  • heizt zusätzliche Räume
  • erhöhter Wirkungsgrad durch bessere Wärmenutzung
  • als Zweitheizung einsetzbar
    Nachteile
  • Wartung und Pflege aufwendig
  • teuer in der Anschaffung

Günstige Kaminöfen sind beide Varianten nicht, weil allein der Aufbau deutlich komplexer ist, sodass weit über tausend Euro normal sind. Dafür erhalten Sie wesentlich mehr als einen einfachen Kaminofen, der je nach Marke schon für wenige hundert Euro zu haben ist.

3. Was ist für die Kaufberatung zu den einzelnen Aspekten eines Kaminofens wichtig?

3.1. Daten der Brennkammer

Klimafreundlich, umweltfreundlich?

Das bei der Verbrennung von Holz freigesetzte Kohlenstoffdioxid wird in wenigen Jahrzehnten wiederum durch nachwachsendes Holz aufgenommen. Das macht einen Holzofen klimafreundlich. Ist aber das Holz zu feucht, weist Rückstände von Fetten oder Ölen auf oder ist die Luftzufuhr ungenügend, können Kohlenmonoxid und andere toxische Stoffe entstehen. Umweltfreundlich ist der Kamin nur bei sorgsamer Handhabung.

In Tests von Kaminöfen steht die Heizleistung ganz oben auf der Agenda. Dabei hängen die Nennwärmeleistung in kW und das Raumheizvermögen in m³ unmittelbar zusammen.

Gerechnet wird bei einem Ofen, der nur ergänzend genutzt wird, mit 0,1 kW je Quadratmeter. Typischerweise sind Wohnräume etwa 2,5 m hoch, sodass das Raumvolumen vervierfacht und dann durch 100 geteilt in etwa die Nennwärmeleistung ergeben sollte. Ein Kaminofen mit 5kW versorgt dann 50 Quadratmeter oder 125 Raummeter.

Allerdings müssen in diesem Zusammenhang auch die Isolierung der Räume, die Art der Zentralheizung und der Aufstellort berücksichtigt werden. Sowohl der Schornsteinfeger als auch der Ofensetzer sind geeignete Ansprechpartner, die Ihnen bei der passenden Auswahl helfen können.

Hinzu kommt natürlich noch der Wirkungsgrad in %, der die effektive Nutzung der entstandenen Wärme beschreibt. Bei 80 % werden nur 4/5 der Wärme in die Wohnung abgegeben, während der Rest durch den Schornstein entweicht. Eine moderne Heizung mit Öl oder Gas beziehungsweise ein zentral genutzter Pelletofen erreichen dagegen Wert, die jenseits von 95 % liegen können.

Tipp: Bei großen Herstellern, zum Beispiel Justus oder Hark, werden Sie kaum Öfen finden, die nur 80 % Wirkungsgrad erreichen. Vorsichtig sollten Sie aber mit niedrigeren Angaben sein. Es kann darauf hindeuten, dass die Verbrennung nicht effektiv gesteuert wird.

3.2. Das Material ist entscheidend

Kaminofen Fenix getestet: Ofentür ist geöffnet.

Laut unserer Recherche hat dieser Fenix-Kaminofen eine Nennleistung von 7 kW.

Für welchen Typ von Kaminofen Sie sich entscheiden und wo hoch der finanzielle Aufwand sein soll, hat Einfluss auf Material und Gestaltung der Außenhülle. Am schlichtesten und vergleichsweise preiswert sind Modelle mit einer Stahlverkleidung, welche besonders schnell die Wärme nach außen abgibt.

Eine gewisse Speicherkapazität besitzt dagegen Gusseisen, das zudem starke Hitze deutlich besser aushält. Mit Kacheln oder Einlagen aus Speckstein setzen Sie auf einen besonders guten Wärmespeicher, sodass Sie von dem entfachten Feuer auch nach längerer Zeit noch etwas haben.

Auch die Farbwahl hängt vom Material ab. Einen Kaminofen in Weiß werden Sie in der Regel nur aus Stein finden, weil die feuerfeste Pulverbeschichtung von Stahl und Eisen dunkel ausfällt, um nicht schnell mit unschönen Verfärbungen negativ aufzufallen.

3.3. Die Eckdaten für den Einbau

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Zu nasses Holz und nadelhölzer können eine starke Rauchentwicklung verursachen. Lang gelagert brennt es am besten.

Wichtig ist die Position des Rohranschlusses. Sie hat in einem Kaminofen-Test keine Auswirkungen, bestimmt aber über die optische Erscheinung. Für die Verbindung mit dem vorhandenen Schornstein wird üblicherweise eine obere Öffnung und für den Wanddurchbruch eine hintere Öffnung verwendet, was aber nicht zwingend ist.

Bei vielen Modellen haben Sie die Möglichkeit, sich beim Aufbau noch zu entscheiden. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn der Schornsteinfeger später feststellen sollte, dass der Schornstein doch nicht ausreichend Zug aufweist.

Die Maße in cm bestimmen, ob der Kamin überhaupt an den angedachten Platz passt, aber Auswirkungen auf die Heizleistung oder den Wirkungsgrad haben ein paar Zentimeter Unterschied nicht.

Beim Gewicht in kg ist vor allem im Altbau Vorsicht geboten. Die Traglast Ihrer Böden kann hier stark schwanken, sodass Sie genau auf die Masse schauen sollten. Öfen mit Specksteinplatten oder Kachel wiegen oftmals 300 kg oder mehr. Ein kleiner Kaminofen aus Eisen und Stahl kann dagegen bei nur 50 kg liegen und sollte auf jedem Boden sicher stehen.

3.4. Kurzer Blick auf die Extras

Um den Raum besser zu heizen, verfügt mancher Kaminofen über einen Ventilator, der fest installiert ist. So kann die erwärmte Luft effektiver verteilt werden und besonders große Räume werden deutlich schneller erwärmt. Ein solches Extra lässt allerdings auch nachträglich mühelos ergänzen.

Beim Anzünder für den Kaminofen sollten Sie auf den komplette Naturbelassenheit setzen. Zum Entfachen des Feuers genügen bei einer guten Luftzufuhr etwas Papier oder Pappe, Anzündhölzer und ein Streichholz.

4. Was sagen Kaminofen-Tests zum Bundesimmissionsschutzgesetz?

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In einem Wintergarten oder Anbau und überall, wo nicht permanent Zimmertemperatur herrschen muss, spielt der Kaminofen seine Vorzüge ideal aus.

Der letzte Kaminofen-Testsieger von Stiftung Warentest war der Hark 44 GT ECOplus punktgleich mit dem Kaminofen Jena von Hase, während zwei sehr günstige Modelle wegen mangelhafter Umwelteigenschaften beziehungsweise Sicherheit durchgefallen waren.

Der Test stammt jedoch aus dem Jahr 2011 und damit aus der Zeit, bevor das Bundesimmissionsschutzgesetz 2015 auch für diese Art von Öfen deutlich verschärft wurde. Die beiden Sieger erfüllen die strengen Vorgaben jedoch und sind weiterhin verfügbar, was bei vielen einfacheren Geräten nicht ohne Weiteres gilt.

Deutlich aktueller ist da ein allgemeiner Ratgeber in der in einer Sonderausgabe von Ökotest aus dem September 2017. Bei neuen Geräten können Sie aber davon ausgehen, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.

Mit den bekannten Marken sollten Sie diesbezüglich in jedem Fall auf der sicheren Seite sein:

  • Buderus
  • Haas+Sohn
  • Hark
  • Hase
  • Justus
  • La Nordica
  • Thermia
  • Wamsler

Hinweis: Einzelne Städte haben zusätzliche Vorschriften erlassen, die ein Holzofen einhalten muss. Das zugehörige Formblatt nach DIN 13240 sollte beiliegen und Auskunft über die Einhaltung der unterschiedlichen Verordnung geben.

5. Oft gestellte Fragen zum Thema Kaminofen

5.1. Wie heiß wird ein Kaminofen?

Holz brennt bei etwa 300 bis 400 °C. Deutlich heißer wird die Glut, die bis zu 1000 °C erreichen kann. Noch etwas heißer wird es in einem Kachelofen, der Steinkohlebriketts verbrennt. Komplett nach außen gelangen diese Temperaturen aber nicht.

Während der Kamineinsatz im Inneren für eine derartige Hitze konzipiert ist, wird die äußere Hülle nur knapp 300 °C heiß. Auf diese Weise wird die Wärme nicht ganz so schnell abgegeben wie bei einem offenen Feuer.

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5.2. Wie weit muss ein Kaminofen von der Wand weg stehen?

Kaminofen Fenix im Test: Im Kamin befinden sich Holzscheite.

Mit einem Wirkungsgrad von 78,9 % kann sich dieser Fenix-Kaminofen unseres Erachtens unbedingt sehen lassen.

Die Mindestabstände sind in der Regel in der Beschreibung des Ofens vermerkt und ein gelernter Ofensetzer ist ebenfalls damit vertraut. Im Allgemeinen dürfen 20 Zentimeter nicht unterschritten werden.

Außerdem darf der Holzofen nicht näher als einen Meter an einem brennbaren Möbel stehen und der Boden vor dem Kamin sollte mit einer feuerfesten Stahl- oder Glasplatte abgedeckt sein.

Hinweis: Vor allem beim Anzünden kann Funkenflug auftreten, der weit über die empfohlenen Sicherheitsabstände hinausreicht. Seien Sie deshalb besonders aufmerksam, solang die Tür des Kamins noch nicht geschlossen ist.

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5.3. Welche Kaminöfen sind zugelassen?

Es gibt mittlerweile strenge Vorgaben, was den Betrieb solcher Öfen angeht. So müssen alle Einbauten seit 2010 eine Prüfstandsmessbescheinigung vorweisen. Darin wird festgehalten, ob die Schadstoffgrenzwerte der Norm entsprechen. Bestehende Kaminöfen, die nicht mehr zugelassen sind, können Sie nachrüsten. Meistens erfolgt dies über den Einbau von Filtern im Kamin. Achten Sie darauf, dass sobald Sie einen nicht mehr zugelassenen Kaminofen betreiben, dies erhebliche Bußgelder zur Folge haben kann.

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5.4. Wie sinnvoll ist ein Kaminofen?

Ein großer Vorteil des Kaminofens besteht darin, dass er für eine sehr zügige Wärmeverteilung sorgt. Darüber hinaus benötigt der Kaminofen nur sehr wenig Platz. Er kann gleichauf zügig montiert oder demontiert werden.

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5.5. Was ist der Unterschied zwischen Kamin und Kaminofen?

Der Kamin ist direkt in den Schornstein oder in das Gebäudegemäuer integriert. Beim Kaminofen handelt es sich hingegen um ein freistehendes Heizgerät, welches über ein Ofenrohr mit dem Kamin verbunden ist.

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