3.1. Scheibenmahlwerke sind die Mahlwerke der Wahl
Das genutzte Mahlwerk ist bei Espressomühlen oft einer der wichtigsten Faktoren für deren Qualität. Es gibt drei weit verbreitete Mahlwerks-Arten:
- Scheibenmahlwerke,
- Kegelmahlwerke
- Schlagmahlwerke
Diese unterschiedlichen Varianten haben alle eigene Besonderheiten, die wir Ihnen hier kurz näher erläutern wollen.
Schlagmahlwerke sind in ihrer Funktionsweise ähnlich wie Mixer und pulverisieren die eingefüllten Kaffeebohnen mit kleinen Klingen. Die Anschaffung einer Espressomühle mit einem Schlagmahlwerk ist meist besonders günstig, hat aber den Nachteil, dass beim Zerhacken der Bohnen oft größere Stücke übrig bleiben. Das macht den Kaffee oft ungenießbar.
Etwas teurer, aber auch hochwertiger, sind sogenannte Kegelmahlwerke. Diese funktionieren mit zahnbesetzten Kegeln und Trichtern, die ineinander greifen und die dazwischenliegenden Kaffeebohnen nach und nach zerkleinern. Sie mahlen sehr zuverlässig und hinterlassen keine gröberen Stücke. Mitunter können Kegelmahlwerke jedoch sehr laut werden und somit ungeeignet sein, wenn Sie frühmorgens einen Kaffee zubereiten möchten und Ihre restliche Familie noch schläft.
Die meist kostenintensivste, aber auch leistungsfähigste Mahlart, können Espressomaschinen mit Scheibenmahlwerken bieten. Bei diesem Mahlverfahren wird der Kaffee zwischen zwei rotierenden Scheiben zerkleinert und pulverisiert. Je länger Sie den Kaffee mahlen, desto feiner wird er. Solche Kaffeemaschinen mit Scheibenmahlwerken kommen meist in der Gastronomie zum Einsatz, da Sie verhältnismäßig leise und dennoch sehr effizient in der Nutzung sind.
Achtung: Qualitativ weniger hochwertige Scheibenmahlwerke setzen während der Zerkleinerung mit der Zeit Hitze frei, die dazu führen kann, dass der Kaffee etwas anbrennt und sich sein Geschmack verändert. Wenn Sie das nicht wollen, mahlen Sie den Kaffee nicht zu lang und geben ihm zwischendurch Pausen, um sich wieder etwas abzukühlen.
3.2. Die elektrische Betriebsart ist bequemer, Hand-Espressomühlen können mitunter genauer mahlen
Wie in Kapitel zwei bereits erläutert, unterscheiden sich Espressomühlen im Wesentlichen in ihrer Betriebsart. Hier sehen Sie noch einmal auf einen Blick die Vor- und Nachteile von elektrischen Kaffeemühlen für Espresso im Vergleich zu analogen Kaffeemühlen:
Vorteile- weniger Kraftaufwand vonnöten
- unterschiedliche Einstellungen und Mahlgrade einfach zu regulieren
- schnellere Kaffeeproduktion
- vor allem für größere Mengen besser geeignet
Nachteile- kein traditioneller Charme
- etwas teurer
3.3. Je höher die Leistung ist, desto schneller wird der Kaffee gemahlen
Wenn Sie eher ungeduldig sind, liegt es laut verschiedener Espresso-Kaffeemühlen-Tests definitiv nahe, einen leistungsstarken Kaffeeautomaten zu kaufen, um möglichst wenig Zeit mit dem Mahlen zu verbringen und den Kaffee möglichst schnell trinken zu können.
In der Regel bringen Kaffeemühlen eine Leistung von ca. 150 bis 300 Watt. In diesem Bereich gilt: eine höhere Leistung sorgt für schnellere Ergebnisse.
Vorsicht: Die Leistung von Kaffeemühlen bei Espressomaschinen kann auch zu hoch sein. Bei einer Leistung von über 600 Watt passiert es schneller, dass der Kaffee anbrennt und sein Aroma verliert.
Bei manuellen Espressomühlen ist in Espresso-Mahlwerk-Tests natürlich keine Leistung in Form einer Watt-Angabe aufgeführt. Die Leistung dieser Geräte ist ganz abhängig von Ihrem eigenen Kraftaufwand und dementsprechend nicht einfach anzugeben.
Fast alle Espressomühlen, die als Handmühlen verkauft werden, funktionieren mit einer Kurbel, mit der Sie die Mahlwerke antreiben. Kurbeln Sie in einem kontinuierlichen Rhythmus, um gleichmäßig gekörnte Ergebnisse zu erhalten und drehen Sie zudem nicht zu kraftvoll, damit die Mahlwerke nicht heißlaufen oder die Kurbel (vor allem bei älteren Geräten) abbricht.
3.4. Mahlwerke aus Edelstahl sind gut, Modelle aus Keramik noch besser
Heutzutage lassen sich kaum noch Haushaltsgeräte finden, die nicht mit Edelstahl verarbeitet sind, so ist es auch bei Espressomühlen: Viele Mahlwerke in Espressomühlen-Tests bestehen aus diesem Material- und das aus gutem Grund.
Edelstahl ist stabil, leicht, relativ langlebig und zudem rostfrei. Besonders bei günstigeren Kaffeemischungen ist die Widerstandsfähigkeit dieses Materials sehr nützlich. So können Steinchen, Holzstücke oder andere Kleinteile, die mitunter im abgepackten Kaffee im Supermarkt landen, der Mühle nichts anhaben und beschädigen diese nicht.
Nachteilig bei Edelstahl-Mahlwerken ist die mitunter entstehende Lautstärke beim Mahlprozess, sowie die Erhitzung beim intensiven Mahlen, die den Geschmack verändern kann. Auch zerkratzt das Material relativ schnell, was allerdings wenig Einfluss auf die Nutzung der Kaffeemaschine ihrerseits nimmt.
Feiner und etwas hochwertiger als Stahl-Mahlwerke sind jene aus Keramik. Sie splittern durch grobe Fremdkörper im Kaffee schneller, weswegen Sie eher bei Qualitätskaffee, der sorgfältiger gefiltert wird, genutzt werden sollten.
Ansonsten überzeugen die Keramik-Mahlwerke jedoch durch ihre Robustheit, wenn es um Kratzer und Schnitte geht, sowie durch ihre geringe Lautstärke und ihre kaum vorhandene Hitzeentwicklung.
Tipp: Möchten Sie eine leistungsstarke Espressomühle kaufen, sollten Sie darauf achten, dass deren Mahlwerk aus Keramik ist, um Hitzeentwicklung zu verhindern. So behält Ihr Kaffee seinen leckeren Eigengeschmack. Kaffeebohnen bekommen Sie im Supermarkt oder in Bio-Qualität auch bei DM.
3.5. Der Mahlgrad bestimmt über die Feinheit des Kaffees
Wie fein muss ein Espresso gemahlen sein?
Espresso muss grundsätzlich etwas feiner gemahlen werden, als andere Kaffeesorten. Dabei ist die genaue Feinheit aber auch abhängig von der Art der Zubereitung. Brühen Sie Ihren Espresso in einem Siebträger auf, muss dieser sehr fein gemahlen sein, um seine Aromen voll zu entfalten. Espresso in einem Espressokocher sollte hingegen bei einem mittleren Mahlgrad gekocht werden.
In Kaffee kommen bis zu 1000 unterschiedliche Aromen vor. Um die wichtigsten Aromen herauszufiltern, ist es wichtig, den nötigen Mahlgrad seines Lieblingskaffees zu kennen.
So muss Espresso für den Siebträger, um seinen vollen Geschmack zu entfalten, zum Beispiel etwas feiner gemahlen werden als Filterkaffee, der als Grundlage für einen Latte Macchiato dient.
In unserem Vergleich haben die Espressomühlen zwischen drei und 30 Mahlstufen, die Ihnen helfen, Ihren Espresso ganz nach Ihren Wünschen kochen zu können. Je nachdem, wie akribisch Sie Ihren Kaffee mahlen wollen, sollten Sie entscheiden, ob Sie ein Gerät mit 12 oder mehr Mahlstufen kaufen möchten oder ob Ihnen die klassischen drei Mahlstufen (grob, mittel und fein) ausreichen, um Ihre Espressomühle einstellen zu können.
3.6. Die maximale Füllmenge beeinflusst, wie oft Sie neuen Kaffee nachfüllen müssen
Zwischen sieben und neun Gramm Kaffee sind perfekt für einen Espresso sagen die meisten Experten. Natürlich wollen Sie nicht vor jeder Tasse Kaffee genau abwiegen, wie viel Sie in die Mühle packen.
Deswegen gibt es bei den meisten Espressomühlen Bohnenbehälter, die bis zu 400 Gramm aufnehmen können, also Kaffeebohnen für zwischen 44 und 57 Espressi bereithalten. So ersparen Sie sich lästiges Nachfüllen nach jedem Kaffee.
Doch auch kleine Espressomühlen mit geringer Füllmenge haben einen wichtigen Vorteil. Mit Ihnen ist die Portionierung deutlich einfacher.