Trotz invasivem Charakter ist der Buchsbaumzünsler nicht meldepflichtig:
Da der Buchsbaumzünsler trotz seiner Gefährdung für die Pflanzengesundheit nur schwach giftig ist und keine Infektionskrankheiten überträgt, besteht hierzulande keine Meldepflicht. Allerdings sollten Sie bei einem Befall zur Prävention weiterer Ausbreitung zumindest Ihre Nachbarn verständigen.
Eigentlich handelt es sich beim Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) um eine Schmetterlingsart aus Ostasien. Sein Vorkommen in Mitteleuropa ist dabei noch recht neu.
Der weiße Falter mit seiner markant schwarzen-braunen Flügelumrandung wurde nämlich erst 2006 – wahrscheinlich durch befallene Buchsbaumexemplare aus einer asiatischen Baumschule – nach Europa eingeschleppt.
Erste Meldungen stammten damals aus Deutschland, wobei die Ausbreitung relativ rasch voranschritt. Bereits 2007 machte man auch in der Schweiz und den Niederlanden mit dem Buchsbaumzünsler unschöne Erfahrungen. 2009 folgten dann auch vermehrt Meldungen über einen Buchsbaumzünsler-Befall aus Frankreich, Großbritannien und Österreich.
Inzwischen ist der Schädling in ganz Europa verbreitet, wobei er sich insbesondere im Raum Basel zu einem gefährlichen Forstschädling entwickelt hat. Und auch Gartenbesitzer müssen immer häufiger gegen den Buchsbaumzünsler spritzen.
Buchsbaumzünsler lieben Buchsbäume – können den Pflanzen aber nachhaltig schaden.
1.1. Buchsbaumzünsler-Raupen sind die wahren Übeltäter
Während der ausgewachsene Buchsbaumzünsler-Falter keine Schäden anrichtet, sind die Raupen des Schmetterlings die wahre Plage. Ganze vier Raupengenerationen können pro Jahr schlüpfen, wobei der Buchsbaumzünsler seine bis zu 150 Eier bevorzugt zwischen den Blättern von Buchsbäumen ablegt.
Die letzte Buchsbaumzünsler-Generation eines Jahres überwintert in Kokons, die sie an mit Kokonfäden verklebten Blatthülsen erkennen. Sobald die Temperaturen über 7 °C steigen, werden Larven, die überwintert haben, aktiv. Sie sorgen deshalb oft bereits ab März oder April für erste Fraßschäden.
Achtung: Ein Risiko ist der Buchsbaumzünsler mit Blick auf die Pflanzengesundheit nicht nur für den Buchsbaum. Gerade aus seinem asiatischen Herkunftsgebiet sind auch Fälle von Schadbefall an anderen Gehölzen bekannt. Dazu zählen insbesondere der Spindelstrauch und die Stechpalme.
1.2. So erkennen Sie einen Befall mit Buchsbaumzünsler
Larven des Buchsbaumzünslers rauben befallenen Gewächsen ähnlich wie Blattläuse wertvolle Nährstoffe. Die Schadwirkung entsteht hier aber nicht nur durch angefressene Blätter. Daneben fressen die Buchsbaumzünsler-Raupen nämlich auch die grüne Rinde befallener Pflanzentriebe an. Ein Befall lässt sich diesbezüglich meist an folgenden Merkmalen erkennen:
- Fraßspuren an Blättern und Rinde
- bräunlich-gelb verfärbte Blätter
- Kokongespinste an Trieben und zwischen Blättern
- Kotkrümel
Die Buchsbaumzünsler-Raupe selbst ist etwa 5 cm lang und besitzt ein auffälliges, grün-schwarz-weißes Streifenmuster mit schwarzen Punkten. Außerdem fallen die Larven durch weiße Borsten und ein schwarzes Kopfteil auf.
Tipp: Durch die Schäden an der grünen Rinde werden die Gehölze anfälliger für Pflanzenkrankheiten. Diesbezüglich schützt ein gutes Buchsbaumzünsler-Spritzmittel auch vor Bakterien, Pilzen und Viren.
Stellen Sie Fraßspuren oder andere Symptome eines Befalls fest, kann Buchsbaumzünsler-Spritzmittel helfen, den Buchsbaum zu retten.