Bohrständer von Makita, die Halterungen von Wolfcraft, Eibenstock und anderen Herstellern oder Ständer von Aldi und Lidl unterscheiden sich teils beträchtlich. Nicht nur der Preis fällt dabei ins Auge, sondern auch die Liste mit Zubehör oder allein das Gewicht.
2.1. Ein fester Aufbau
Werkzeugstahl
Dieser spezielle Stahl, der oftmals einen höheren Kohlenstoffanteil als andere Sorten aufweist, zeichnet sich durch eine Vielzahl spezieller Eigenschaften aus, die stark variieren. Eine enorme Härte erlaubt zum Beispiel einem Bohrer, in weicherem Stahl ein Loch zu hinterlassen. Allgemein zeichnet sich eine Sorte Werkzeugstahl durch ein einzelnes optimiertes Merkmal für eine spezielle Aufgaben aus.
Schwer ist gut. Zum Beispiel bringt ein Bohrständer Wolfcraft 5027000 stolze 7 kg auf die Waage und damit immerhin 2 kg mehr als der Bohrständer Bosch DP 500. Leichter sollte es aber keinesfalls werden. Der verwendete Stahl hat stets dieselbe Dichte und Festigkeit, sodass bei einem niedrigeren Gewicht irgendwo die nötige Stabilität fehlen wird.
In Ständer-Tests tauchen jedoch ein paar Spezialhalterungen für besonders filigrane Werkzeuge auf. Sollten Sie einen solchen Bohrständer aus Tests kaufen, wiegt dieser selbstverständlich weniger, weil er natürlich deutlich geringen Kräften Stand halten muss.
Anders sieht es bei den mobilen Bohrständern aus. Der Lux Bohrständer von Obi wiegt lediglich 350 g. So lässt sich die damit ausgestattete Bohrmaschine noch immer mühelos handhaben und Sie profitieren dennoch vom deutlich präziseren Arbeiten.
2.2. Die Einstellmöglichkeiten
Die Präzision einer Standbohrmaschine erreicht der Bohrständer nicht. Dafür lässt er sich mit Ihrer bewährten Bohrmaschine nutzen.
Entscheidend für Sie wird zunächst der Blick auf den Hub sein. Es ergibt wenig Sinn, dass er einen größeren Wert annimmt als der Bohrkopf lang ist. Aber bei einigen Modellen liegt er bei nicht einmal 60 mm, was schon recht knapp ist.
Die besten Bohrständer sollten den Wert von 6 cm übertreffen. Zwar werden Sie nur selten in die Verlegenheit kommen, derart tief zu bohren, aber diese eine Gelegenheit wäre bei weniger Hub schon eine zu viel.
Die Abmessungen im Allgemeinen sind in zweierlei Hinsicht relevant. Breite und Tiefe werden vom Standfuß bestimmt. Auch wenn dieser zum besseren Umgang mit der Werkbank fest verschraubt wird, gewährt ein großer Fuß zusätzliche Stabilität und die feste, metallene Unterlage bietet mehr Platz zum Auflegen und Arbeiten.
Anders verhält es sich mit der Höhe. Diese bestimmt maßgeblich, wie hoch oder niedrig Sie die Bohrmaschine fixieren können, um eine Bohrung vorzunehmen. Das ist zum Beispiel dann wichtig, wenn Sie seitlich in größere Bretter möglichst exakt verlaufene Löcher bohren wollen.
Die Unterschiede sind teils enorm, vor allem günstige Bohrständer zeigen sich hier limitiert, weil für die meisten Aufgaben eine niedrige Einstellung genügt und eine größere Höhe schnell zu einem weniger stabilen Stand führen kann. So ist etwa der Wabeco-Bohrständer 22400 nur knapp 50 Zentimeter hoch. Der Bosch-Bohrständer GCR 180 kommt auf über 30 Zentimeter mehr, kostet jedoch gleich das Achtfache.
Tipp: Achten Sie auf die Gestaltung der Feststellschrauben. Bei einigen Geräten benötigen Sie zusätzliches Werkzeug. Andere verfügen über große und damit gut zu greifende und besonders festziehende Griffe, die ein schnelles Verstellen erlauben.
2.3. Die Winkeleinstellung
Hier haben wir uns das Bohren genauer angesehen. Bohrständer wie etwa der Dremel-220-Bohr- und Werkzeugständer erlauben oftmals das Einstellen des Bohrwinkels, um schräge Bohrungen durchzuführen.
Ein Loch nicht im 90-Grad-Winkel zu bohren, ist einigen wenigen festen Bohrständern und den mobilen Varianten vorbehalten. Die Standgeräte von Metabo, Bosch, Makita oder anderen Herstellern sind zuallererst auf Festigkeit ausgelegt, sodass ein schräges Bohren eine komplette Neigung und entsprechend hohen technischen Aufwand bedeuten würde.
Anders sieht es bei einem Bohrständer mit 360-Grad-Drehung aus. Hier wird lediglich die Arretierung des Elektrowerkzeugs bewegt. Gebohrt werden kann auf diese Weise nicht mehr, jedoch lassen sich zum Beispiel Schleif- und Polieraufsätze montieren.
Hierfür muss der Bohrständer die 360-Grad-Schwenkbarkeit nicht einmal vollständig beherrschen. Ein Kippmechanismus um 90 Grad genügt in der Regel.
2.4. Praktisches Zubehör und weitere Ausstattung
Je härter das zu bohrende Material ist, umso schwieriger ist sauberes und freihändiges Bohren.
In Bohrständer-Tests spielt auch das weitere Zubehör eine gewichtige Rolle. Fehlt es, kann durch Zukauf aus einem günstigen Modell nämlich schnell ein kostspieliges Unterfangen werden. Unabhängig von den Herstellern fällt auch bei Metabo, Wabeco oder Bosch die Liste weiterer Bestandteile je nach Modell sehr unterschiedlich aus.
Ein Bohrständer mit Tisch wäre natürlich eine interessante Komplettlösung. Verfügt Ihre Werkstatt jedoch bereits über eine Werkbank und etwas Platz, wird deren Stabilität die eines zusätzlichen Tisches in der Regel deutlich übertreffen.
Sehr praktisch ist ein Schraubstock. Damit lassen sich die meisten Werkstücke gut arretieren und besonders in schwierigen Situation, etwa beim Bohren in ein Stahlrohr, ist dieser fast unerlässlich. Achten Sie darauf, dass die Schraubstöcke selbst über passenden Bohrungen und Material zur Fixierung an der Bodenplatte des Bohrständers verfügen.
Liegt ein Rundtisch bei, können Sie mit diesem die komplette Höhenverstellung des Ständers vermeiden, wenn Sie etwas Kleines bearbeiten. Wird er nicht benötigt, lässt er sich einfach nach hinten wegdrehen.